„Achtzehn – Wagnis Leben“ von Cornelia Grünberg
Wiedersehen mit den Mädchen-Müttern
Fabienne, Laura, Lisa und Steffi – die vier Mädchen werden alle im Alter von nur 14 Jahren ungewollt schwanger. Und sie alle entscheiden sich dafür, ihr Kind zu bekommen. Regisseurin Cornelia Grünberg begleitete die vier Teenager in dieser schwierigen Zeit und zeigte in der Dokumentation „Vierzehn – Erwachsen in neun Monaten“ eindrucksvoll, was es bedeutet, Mutter und Teenager in einem zu sein. Jetzt legt die Regisseurin mit „Achtzehn – Wagnis Leben“ den zweiten Teil ihrer Langzeitdokumentation vor. Wie geht es Fabienne, Laura, Lisa, Steffi und ihren Kindern heute und was verändert sich durch die Volljährigkeit der jungen Mütter?
Während andere Mädchen in ihrem Alter den 18. Geburtstag mit großen Feiern begießen, sich auf Freiheit und Unabhängigkeit freuen, stehen bei den Mädchen-Müttern ganz andere Themen im Vordergrund: Sorgerecht, Unterhalt und die ständige Verantwortung für den eigenen Nachwuchs.
Laura trennt sich während der Dreharbeiten zu „Achtzehn – Wagnis Leben“ vom Kindsvater Steven. Steffi, Lisa und Fabienne haben diese Entscheidung längst hinter sich. Doch als Eltern bleibt man verbunden, ob man will oder nicht. Und so schlagen sich die vier Frauen notgedrungen weiterhin mit den völlig überforderten jungen Männern herum, verlangen mehr Einsatz für das gemeinsame Kind, Unterstützung und Unterhalt. Laura, die schon im ersten Teil der Langzeitdokumentation dadurch schockierte und gleichzeitig beeindruckte, die Kamera selbst in den schlimmsten Krisensituationen ganz nah ran zu lassen und unverhohlen zugab, dass sie ihr Kind manchmal einfach an die Wand klatschen könnte, nimmt auch in „Achtzehn – Wagnis Leben“ kein Blatt vor den Mund. „Ist das Kind an allem schuld?“ fragt sie sich jetzt. Die Kamera ist vor Gericht dabei, als sie mit Steven die Besuchszeiten für die gemeinsame Tochter Stella Luna klären will und völlig zusammenbricht. Diese schonungslose Nähe ist eine der großen Stärken des Filmprojekts.