„Anina“ von Alfredo Soderguit


Die kleine Anina kommt während einer turbulenten Woche ordentlich ins Grübeln.

Anina kommt während einer turbulenten Woche ordentlich ins Grübeln.

A-N-I-N-A

Von hinten wie von vorne

Die kleine Anina hat großen Ärger. Und den hat sie sich selbst eingebrockt. Auf dem Schulhof hat sie sich mit ihrer Mitschülerin Yisel in die Wolle bekommen. Diese macht sich, wie so viele andere Kinder, mal wieder über Aninas Namen lustig. Anina Yatay Salas. Was auf den ersten Blick hübsch klingt, entpuppt sich beim zweiten Hinsehen als dreifaches Palindrom. Anina Yatay Salas. Ihr Name liest sich aus jeder Richtung gleich – von hinten wie von vorne. Das ist doch ein Witz! Denkt sich auch Anina selbst, die nicht verstehen kann, wie ihre Eltern ihr so einen albernen Namen geben konnte. Die gemeinen Sprüche auf dem Schulhof verletzen das rothaarige Mädchen. Und als Yisel sie mal wieder als „Capicúa-Mädchen“ schimpft (Capicúa = spanisch für Palindrom), setzt Anina sich zur Wehr. Erst verbal, indem sie das pummelige Mädchen als „Elefantin“ beschimpft, dann körperlich, indem sie sich mit Yisel eine wilde Schulhof-Rauferei liefert.

Aninas Träume sind so absurd und chaotisch wie ihre ganze Woche.

Aninas Träume sind wild und absurd.

Kurzerhand landen die beiden Mädchen bei der Schuldirektorin. Während Anina in Begleitung ihres Vaters diesen unangenehmen Besuch antritt, kommt Yisel alleine. Noch macht sich Anina darüber nicht weiter Gedanken, es wundert sie allerdings schon ein wenig. Die Direktorin überreicht den Mädchen jeweils einen großen, schwarzen Umschlag, der mit einem bedrohlich aussehenden, tiefroten Wachssiegel verschlossen ist. Anina und Yisel dürfen den Umschlag eine Woche lang nicht öffnen. Erst wenn sie sich im Zimmer der Direktorin wieder einfinden, soll die vermeintliche Bestrafung offenbart werden.

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