„Baby Bump“ von Kuba Czekaj


"Baby Bump" feierte seine Deutschland-Premiere bei filmPolska. Foto: filmPolska

„Baby Bump“ feierte seine Deutschland-Premiere bei filmPolska. Foto: filmPolska

So erreichen die Zuschauer eine Ebene, die vermutlich jeder in den schwierigen Jahren der Pubertät durchlaufen muss: Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, ein schwieriges Verhältnis zur Sexualität sowie die Beziehung zu den Eltern, die sich im Umbruch befindet. Die Konfrontation mit Bildern von ausgedrückten Pickel oder der ersten Erektion scheint ein Unbehagen auszulösen, dem sich nicht jeder Zuschauer stellen will. So konnte auch die geschickte Verwebung von Traum und Wirklichkeit den ein oder anderen nicht davon abhalten den Saal zu verlassen. Dabei geht es in dem Film um allzu menschliche Probleme. Wie positioniere ich mich zu meinem Körper? Welchem Geschlecht gehöre ich an? Wie wandelt sich die Beziehung zu meiner Mutter?

Um diese Fragen zu thematisieren bedient sich der Film einer farblich stark kontrastierten und stilisierten Welt, die dem bemerkenswerten Szenenbild von Katarzyna Slaska zu verdanken ist. Gerade angesichts des begrenzten Budgets des Debütfilms erlangt diese Leistung eine besondere Bedeutung.

Allen, die sich erneut den Sorgen und Ängsten der Pubertät stellen möchten und sich nicht vor einer jungen und wilden Ästhetik fürchten, sei „Baby Bump“ ans Herz gelegt.

Hendrik Neumann

(Dieser Beitrag entstand im Rahmen des 3. deutsch-polnischen Programms für junge Filmkritiker/innen und -journalist/innen der 11. Ausgabe von filmPOLSKA)

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