„Die zwei Gesichter des Januars“ von Hossein Amini


Nach "Inside Llewyn Davis" übernimmt Oscar Isaac eine weitere bemerkenswerte Hauptrolle und gibt überzeugend den Rydal Keener. (c) Andrew Linnett

Nach „Inside Llewyn Davis“ übernimmt Oscar Isaac eine weitere bemerkenswerte Hauptrolle und gibt überzeugend den Rydal Keener. (c) Andrew Linnett

Hossein Aminis (Drehbuch u.a. zu „Drive„) Regiedebüt ist ein klassischer Thriller in feinster Hitchcockmanier. Aus der schmalen Buchvorlage von Patricia Highsmith entwickelt er drei spannende Charaktere, bei denen Gut und Böse miteinander verschwimmen. Der sechziger Jahre-Stil ist vor allem Kirsten Dunst wie auf den Leib geschneidert, die als eine frische Version von Kim Novak überzeugt.

Die Dynamik zwischen den drei Hauptdarstellern nimmt rasant Fahrt auf und wird passend untermalt von der Musik von Alberto Iglesias. „Ich fühlte, dass wir eine klassische Partitur im Stil von Bernard Herrmann (Komponist bei „Psycho“ und anderen Hitchcock-Filmen) brauchten und Alberto ist einer der wenigen Komponisten, die das hinkriegen“, begründet Amini seine Wahl des Spaniers, der sich bisher vor allem durch die Pedro Almodóvar-Filme einen Namen machte. Eine brillante Wahl.

Zum Ende hin spitzt sich das flotte Katz-und-Maus-Spiel noch einmal zu und konzentriert sich auf die eigenwillige Vater-Sohn-Beziehung, die sich zwischen Chester und Rydal entwickelt. Diese führt leider zu einem allzu versöhnlichen Ende, ein finaler Twist, eine letzte subtile Wendung bleibt aus. Hier verschenkt Amini wichtige Punkte und sorgt für einen Dämpfer seines sonst so gelungenen Regiedebüts.

Verena Manhart

Die zwei Gesichter des Januars„, Regie: Hossein Amini, Darsteller: Viggo Mortensen, Kirsten Dunst, Oscar Isaac, Daisy Bevan, Kinostart: 29. Mai 2014, auf DVD ab 9. Oktober 2014

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