„BlacKkKlansman“ von Spike Lee


Schwarz auf Weiß

Spike Lee ist auf Kriegsfuß mit Hollywood, eigentlich mit seinem gesamten Heimatland. Zurzeit insbesondere mit dem „wütenden weißen Mann“ und Trump. Es scheint nicht übertrieben zu sagen, dass genau die aktuelle Politik des Präsidenten, die Sache der afroamerikanischen Bevölkerung, der sich auch Lee verpflichtet fühlt, um Meilen oder Jahrzehnte zurückwirft. So wie eigentlich die jeder in den USA lebenden Minderheit – außer vielleicht der, von der er sich am meisten Steuern verspricht. Doch der Polemik bedient sich Lee bereits genug, und trotz aller Stärken von „BlacKkKlansman“ ist es schließlich genau das Übermaß davon, das den Film schwächt.

Die Eröffnungssequenz zeigt einen leicht entstellten Alec Baldwin, aufgedunsen mit grauem Haar und brüchiger Stimme, in Großaufnahme, der mechanisch und nach Stichwörtern haschend ein politisches Pamphlet in die Kamera brüllt. Dem Sinn gemäß kündigt er an, sich den traditionellen Werten einer traditionellen (weißen) Gesellschaft zu verpflichten; dem Land, das beste auf der Welt, zu neuem Wohlstand zu verhelfen. Als nächstes offenbart das Bild ein riesiges Freiluftlazarett mit verwundeten und toten Soldaten, einer neben dem anderen am Boden liegend. Die Kamera holt aus, dramatische Musik und im folgenden Moment marschiert resolut eine Frau in perfekter Aufmachung quer über die Leinwand: Eine unverkennbare Szene aus „Vom Winde verweht“, in der die Tragweite des inneramerikanischen Bürgerkrieges um 1860 thematisiert wird. Spike Lees Film spielt ziemlich genau Hundert Jahre später, in einer weiteren Zeit des Umbruchs, die kulturelle Revolution, der Vietnamkrieg und die Emanzipationsbewegungen der schwarzen Bevölkerung.

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