„Conversations of an Interracial Couple“ von Simon Adegbenro (Aug18)
An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.
berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne.
Nach „Ships With Holes Will Sink„ von Wayne Harvey im April und Romy Lagodkas „Delta„ im Mai, folgt im August „Conversations of an Interracial Couple“ von Simon Adegbenro.
Wie immer dürft ihr euch auf den kompletten und Kurzfilm und auf unser Interview mit dem Filmemacher freuen.
Viel Vergnügen!
Simon, worum geht’s in „Conversations of an Interracial Couple„?
Simon Adegbenro: Die Mockumentary handelt von einem multiethnischen Paar, welches in Berlin lebt. Peter ist Engländer und Sohn nigerianischer Eltern, Sofia ist geborene Kölnerin. Es geht um die alltäglichen Unterhaltungen der beiden.
Wie ist die Idee entstanden?
Ich selbst bin in Nigeria geboren und in England aufgewachsen. Von daher hatte ich viele multiethnische Beziehungen. Also ja, die Serie basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen. Sie basiert auf Unterhaltungen aus meinem Leben, von denen ich denke, sie sind lustig oder interessant genug, um sie mit Leuten zu teilen.
Warum hast du für die Umsetzung der Idee das Format der Web-Serie gewählt?
Vor ein paar Jahren habe ich angefangen, mit unter 5-minütigen Kurzfilmformaten zu experimentieren, da es mir schien, dass das Publikum damit am meisten anfangen kann. Ursprünglich wollte ich ein paar Kurzfilme über Leute drehen, die in einem Café sitzen und sich unterhalten. Einer dieser Kurzfilme heißt „That was Awkward„. Während ich an diesem Kurzfilm arbeitete, kam mir die Idee für den Film über das multiethnische Paar. Nachdem ich die erste Episode geschrieben hatte, merkte ich, dass es noch mehr zu erforschen gab und die Geschichte wurde größer und zu einer Webserie.
Wie lief die technische Umsetzung?
Um ganz ehrlich zu sein, es wurde alles eher einfach gehalten. Ich hatte ein fünfköpfiges Team: Eine Kamera, einen Tonmann und drei Schauspieler, mich selbst eingeschlossen. Ich habe einen Freund aus Mailand der Kameramann ist. Ich habe ihm das Drehbuch geschickt, er hat geantwortet und kam mit seiner Kamera (Black Magic Ursula) nach Berlin, wo er für vier Tage auf meinem Sofa übernachtete, während wir den Film drehten. Ich habe mir zwei Lichter von einem anderen Freund ausgeliehen und etwas Tonequipment. Die Schauspielerin Judith und ich machen schon seit einer Weile Filme zusammen. Sie hat mir geholfen, den Dreh zu organisieren und dafür zu sorgen, dass alles glatt läuft. Luca, mein Kameramann, hat auch den Film koloriert, während ich geschnitten und mich um die Tonmischung gekümmert habe.