„Conversations of an Interracial Couple“ von Simon Adegbenro (Aug18)


Der Regisseur arbeitete mit einem kleinen Team.

Und wie war die Arbeit am Film ansonsten?
Autor, Regisseur, Editor und Schauspieler in Personalunion zu sein hat alles ein bisschen verkompliziert. Mir fiel es schwer meine eigene schauspielerische Leistung einzuschätzen, da Schauspielerei noch neu für mich ist. Zum Glück hatte ich Leute um mich, denen ich vertraue und die mir gesagt haben, wenn ich etwas gut oder nicht so gut umgesetzt habe. In der Hinsicht war es wirklich eine gemeinschaftliche Leistung. Ich habe den Film alleine geschnitten, an diesem Punkt entwickelte er ein neues Leben. Ich habe realisiert, dass ein paar Dinge, die ich geschrieben habe, nicht funktionierten. Also veränderten sich einige Episoden komplett. Das ist das Schöne an einer Mockumentary, sie gibt dir sehr viel Freiheit. Vom Dreh selbst gibt es so einige Anekdoten. Wir lachten viel – und das ist ein wenig traurig – auch über viele Peniswitze.

Wo – abgesehen vom Internet – waren die Filme der Reihe bisher zu sehen und wo wird die Serie in Zukunft zu sehen sein?
Die Serie hatte verschiedene Screenings in Berlin. Ich war z.B. bei der Boddinale und den „Drink, Watch, Talk“-Abenden. Jetzt reiche ich sie bei Festivals ein. Das Feedback war größtenteils sehr gut und die Leute scheinen damit etwas anfangen zu können. „Rasse“ scheint aktuell ein Filmthema zu sein, das bewegt. Es gab auch weniger positives Feedback, z.B. bei der Boddinale. Das Gefühl war dort, dass die Serie eher spaltet anstatt ein gegenseitiges Verständnis zu erzeugen.

Wie bist du zum Filmemachen gekommen?
Ich habe einfach angefangen, in dem ich alle möglichen Arten von Filmen konsumiert habe. Als Teenager habe ich Filmkritiken für Blogs, Webseiten und Magazine geschrieben, was mein Interesse verstärkte. Vor ungefähr vier Jahren fing ich an, an der Met Film School Berlin „Film“ zu studieren. Seitdem habe ich fünf Kurzfilme gedreht und arbeite als Regieassistent für Spielfilme und Fernsehformate.

Regisseur Simon Adegbenro studiert in Berlin.

Sind neue Projekte in Planung?
Ja, dieses Jahr habe ich meine eigene unabhängige Filmproduktionsfirma namens „benro films“ ins Leben gerufen. Unter dieser Flagge habe ich auch die Webserie produziert. Im August drehe ich meinen nächsten Kurzfilm namens „Gammophobia„. Es geht um Bindungsangst und ist eine Fortsetzung meines Films „Eleutherophobia„, bei dem es um die Angst vor Freiheit geht. Ich habe außerdem gerade die Postproduktion meines neuen Kurzfilms „Brandon“ abgeschlossen, in dem ein junger Mann mit dem Verlust seiner Mutter umgeht. Im Moment reiche ich den Film bei Festivals ein. Für das nächste Jahr plane ich, meinen ersten Spielfilm zu drehen und bin zusätzlich dabei, neue Ideen für die zweite Staffel meiner Webserie zu sammeln. Ich habe gern viel zu tun.

Wie bist du zum Open Screening gekommen und wie war’s für dich?
Ich habe das Open Screening während meines Studium entdeckt. Ich habe meine Studentenfilme dort gezeigt und liebe das Konzept sehr. Die Stimmung ist gut. Ich habe das Gefühl, das Publikum besteht aus echten Filmfans. Der Moderator Abbas ist aufrichtig bei der Sache und möchte unabhängige Filmemacher unterstützen.

Open Screening im Kino Sputnik.

Open Screening im Kino Sputnik.

Das nächste Open Screening

… findet am Mittwoch, den 15. August, ausnahmsweise – wie immer zur Sommer-Ausgabe – im Freiluftkino Insel im Cassiopeia statt.
Einlass & Filmabgabe ab 20 Uhr
Screenings ab 21 Uhr.
Mögliche Formate: Blu-ray, DVD, AVI, MPG2, MOV, MPG4 sowie alles, was der VLC-Player abspielt … und VHS.

Der Eintritt ist wie immer für Filmemacher und Publikum frei.

Mehr zum nächsten Open Screening bei Facebook und auf www.openscreening.de.
Alle Open Screening-Kurzfilme findet ihr in unserem Open Screening-Kanal!

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