„Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ von Ben Stiller


20th Century Fox

Selbstüberschreitung im Angesicht der Welt

Weitläufig ist die Erde. 12.700 km beträgt ihr Durchmesser, 40.000 Kilometer ihr Umfang. 510 Millionen Quadratkilometer bilden ihre Oberfläche, die aus Meeren, Seen und Flüssen, Gebirgen, Wäldern und Feldern, Wüsten und Städten besteht. 7,1 Milliarden Menschen leben hier, mal weit verstreut, mal auf engstem Raum zusammengedrängt. 154.173 Menschen sterben im Durchschnitt täglich, während 363.493 Mal am Tag neues Leben geboren wird.

Die Welt des Einzelnen ist dagegen klein und der wahrgenommene Lebensraum begrenzt. Ein paar Quadratmeter Wohnung, ein paar Kilometer zur Arbeit und zum Supermarkt. Bei manchen kommen gelegentlich noch ein paar Flugmeilen dazu. Dennoch klafft die Schere zwischen dem, was wir tagtäglich sehen und dem, was wir hypothetisch erfahren könnten weit auseinander. Kaum zu glauben, wie viel wir eigentlich verpassen.

Walter Mitty (Ben Stiller) ist ein Mensch unter 7,1 Milliarden, der sein Dasein in der Welt auf ein Minimum begrenzt hat. Äußerlich ist er der schüchterne Fotoarchivar beim Life Magazine. Introvertiert, rückratlos und oftmals dem Gespött seiner Vorgesetzten ausgeliefert. Im Inneren ist Mitty ein Tagträumer – jemand, der nur in seiner Fantasie über sich selbst hinauswächst, Courage und Selbstvertrauen hat und sich seinen Platz in der Gesellschaft farbenfroh und actionreich ausmalt. Das ändert sich ab dem Tag, als er der Chefetage ein Negativ des Abenteuerfotografen Sean O’Connell (Sean Penn) vorlegen soll, das als Cover für die nächste und letzte Printausgabe des Magazins bestimmt ist. Da das Negativ verschollen ist und Mitty um seinen Job fürchtet, bleibt ihm nur, O’Connell aufzuspüren. Im nächsten Moment sitzt er in einem Flieger auf dem Weg ins weit entfernte Grönland und tritt damit die Reise seines Lebens an.

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