Eindrücke vom 21. Filmfestival in Cottbus


Preistäger unter sich, Foto: Sara Strobl

Preistäger unter sich, Foto: Sara Strobl

Cottbus, eine auf den ersten Blick etwas unscheinbare Stadt an der polnischen Grenze, ist nachts ziemlich dunkel. Es gibt kaum Straßenbeleuchtung. Dennoch ist der blaue Filmstreifen, der sich für die kommenden Tage durch die Innenstadt schlängeln wird, auch in der Dämmerung gut erkennbar. Ein Wegweiser, unter anderem ins neu eröffnete Nostalgie-Kino Weltspiegel (zweitältestes Kino Deutschlands), das trotz einer gewissen Überdimensionalität an nicht wenigen Tagen bis auf den letzten Platz ausverkauft ist.  Dass man den Cottbussern Vertrauen entgegenbringt, obgleich nächtlicher Finsternis, beweist sowohl  der spärliche Einsatz von Straßenampeln, als auch die Tatsache, dass das Filmfestival im letzten Jahr zwanzigstes Jubiläum feierte. Man freut sich über die groß aufgezogene Veranstaltung, im Publikum sitzen Schulklassen neben Rentnern, wie selbstverständlich wird zwischen drei Sprachen changiert, niemand verlässt den Saal während der Filmvorführung. Details, die das Festival zu einer herzlichen Angelegenheit machen und dazu führen, dass man die Stadt mehr und mehr mit anderen Augen sieht. Ein wenig trostlos, ja, aber an jeder Ecke steht ein Prachtbau im Dornröschenschlaf.