„Fado“ von Jonas Rothlaender
Obsession, nicht Liebe
Was krankhafte Eifersucht aus einem Menschen macht, zeigt „Fado“. Fabian (Golo Euler) ist ein junger Arzt in Berlin. Als eine junge Frau als Notfall ins Krankenhaus gebracht wird, die verblüffende Ähnlichkeit mit seiner Ex-Freundin Doro (Luise Heyer) hat, und Fabian sie nicht retten kann, beschließt er um Doro zu kämpfen. Er zieht nach Lissabon, wo sie mittlerweile lebt und arbeitet. Zögernd nähert sie sich Fabian wieder an, doch schon bald wird deutlich wie wenig er ihr vertraut…
Fabian, den Golo Euler sehr realitätsnah verkörpert, ist kein einfacher Mensch. Das muss Doro immer wieder schmerzhaft erkennen. Wenn sie sich einander annähern, stößt Fabian sie weg – weil er nicht anders kann. Bei ihm läuft ständig Kopfkino ab: Doro könnte ihn anlügen und betrügen. Ihm fehlt Vertrauen. Stattdessen ist da diese Unsicherheit, die ihn nicht loslässt. Das macht ihn zu einer faszinierenden Figur, bei der man als Zuschauer nie sicher sein kann, zu was sie fähig ist und wohin sich die Handlung dadurch entwickeln wird.
Während Fabian immer gehemmt wirkt, ist Doro eine lebenslustige Person, bei der sich der Zuschauer mehr als nur einmal fragt, warum sie sich wieder auf Fabian einlässt, der ihr das Leben schnell schwer macht.