„Mistress America“ von Noah Baumbach


Natürlich steht Greta Gerwig (Mitte) im Zentrum von Noah Baumbachs "Mistress America". © Twentieth Century Fox

Natürlich steht Greta Gerwig (Mitte) im Zentrum von Noah Baumbachs „Mistress America“. © Twentieth Century Fox

New York Nation

Manche Kollaborationen sind Fortsetzungsgeschichten. Der Regisseur Noah Baumbach und die Schauspielerin/Autorin Greta Gerwig erschufen 2012 zusammen das Coming-into-Adulthood-Abenteuer „Frances Ha„, drei Jahre später legen sie gemeinsam die Komödie „Mistress America“ nach, die bereits Anfang diesen Jahres Premiere beim Sundance Filmfestival feierte.

Tracy (Lola Kirke) ist frisch zum Studieren nach New York gekommen. Sie sucht das aufregende Großstadtleben und die Inspiration zum Schreiben – und stößt nur auf das Desinteresse ihrer Kommilitonen. Sie ist in dem Alter, in dem die Eltern nicht mehr die passenden Ratschläge geben und Gleichaltrige entweder genauso hilflos oder von sich selbst absorbiert sind. In der Hoffnung auf ein bisschen soziale Interaktion meldet Tracy sich bei ihrer zwölf Jahre älteren Stiefschwester in spe: Brooke (Greta Gerwig) aka Mistress America wie Tracy Brookes Alter Ego in ihrer ersten Kurzgeschichte nennen wird.

Weiterlesen: Unsere Kritik „Die Traumtänzerin zu „Frances Ha„…

Brooke ist die Erscheinung auf die Tracy (und der Zuschauer) gewartet haben, ohne es selbst zu ahnen. Die Frau, die man kennen will, ob man sie nun mag oder nicht. So hysterisch wie souverän, so gutmütig wie egoman. Sie geht schnell, spricht noch schneller, lebt in New York nicht ein Leben, sondern parallel gleich eine handvoll. Und sie nimmt sich „Baby Tracy“ an.
Ein Mentor und sein Lehrling. Ein aufstrebender Star und sein Ein-Man-Publikum. In der Literatur bestens bekannt, ob nun bei Nick Carraway und Jay Gatsby in „The Great Gatsby“ oder Sal Paradise und Dean Moriarty in „On the Road„. Der eine erklärt das Leben, der andere hält für die Nachwelt fest.

1 2 3