„Der Prinz und der Dybbuk“ von Elwira Niewiera und Piotr Rosolowski



Von Zeitzeugen, die von Waszynskis Tagen beim Film berichten bis hin zu Bewohnerinnen und Bewohnern seines vermeintlichen Heimatdorfes. Die Spurensuche führt nach Italien, in die Ukraine, nach Polen und Israel. Während dieser Erkundungen erweist wird Waszyinskis filmisches Werk immer mehr als Parallele seines eigenen Lebens. War er wie der Mann in seinem Film „Der unbekannte aus San Marino“? War der Film „Der Dybbuk“ sein Bekenntnis für das Ringen mit den Geistern seiner eigenen Vergangenheit? In fast essayistischer Weise nähert sich der Dokumentarfilm diesen Fragen an. Unterstützt von Einträgen aus Waszynskis Tagebuch zeichnet sich zunehmend das Bild eines Mannes ab, der tief in Inneren immer versuchte, etwas zu verbergen: seine Herkunft, seine Heimat oder sogar seine Sexualität.

Der Prinz und der Dybbuk“ präsentiert sich als hypnotisches, zum Teil sogar surreales Machwerk, dass das Publikum in Fragmenten zu einer geheimnisvollen Biografie führt, ohne dabei zu ausführliche Antworten zu liefern. Dabei entsteht ein Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Der Film gestaltet sich als unterhaltsame und interessante Reise in die frühe Zeit des Films, hin zur komplexen Persönlichkeit Waszynskis. Ein früherer Wegbegleiter beteuert im Film: „Keiner wusste wie er wirklich war.“ „Der Prinz und der Dybbuk“ gibt zumindest eine Idee davon wer Michael Waszynski gewesen sein könnte.

Oliver Sami

Der Prinz und der Dybbuk„, Regie: Elwira Niewiera und Piotr Rosolowski

(Dieser Beitrag entstand im Rahmen des 5. deutsch-polnischen Programms für junge Filmkritiker/innen und -journalist/innen der 13. Ausgabe von filmPOLSKA)

Termin bei filmPolska
Sonntag, 29.04|20:00 Uhr im FSK am Oranienplatz

1 2