„Eat Sleep Die“ von Gabriela Pichler



Nicht nur Raša leidet unter dem Jobverlust: Ihr bester Freund, der noch im Jobcenter davon schwärmt, Tierarzt zu werden, landet später in einer Tierschlachterei. Eine ehemalige Kollegin kann mit der Aufforderung des Jobcoaches, sich ein Hobby zu suchen, wenig anfangen. Schweden also unglamourös und perspektivlos, wie man es nicht kennt.

Pichler zeigt, wie latenter Rassismus auch unter Migranten zum Problem wird und wie Fremdsein vor allem etwas von außen auf den Menschen aufgedrücktes ist. Wenn auch stellenweise überdeutlich und mit den gewohnt entsättigten, schön kadrierten Bildern einer vielleicht überstrapazierten Handkamera-Optik, portraitiert „Eat Sleep Die“ die ansonsten spärlich beleuchtete Schattenseiten der ersten Welt. Gabriela Pichler gelingt es, gerade durch die hervorragende Nermina Lukac, mit ihrer Raša eine Frau in den Mittelpunkt zu stellen, die unter diesen Umständen nicht eingeht. Den Erwartungen entgegen klammert der Film das Thema Sexualität gänzlich und zum Vorteil des filmischen Schwerpunktes aus und entlässt seine Zuschauer_innen trotz der tristen Thematik mit einer gewissen Leichtigkeit. Und das ist vor allem Raša zu verdanken.

Gabriela Pichler – selbst Tochter österreichisch-bosnischer Eltern, die nach Schweden emigrierten – gewann mit ihrem Film u.a. den Publikumspreis auf der International Critics Week in Venedig. Seine Berlin-Premiere feiert er auf der Berlin Feminist Film Week.

Eat Sleep Die„, Regie: Gabriela Pichler, Darsteller: Nermina Lukac, Milan Dragisic, Jonathan Lampinen, Kinostart: 20. März 2014

Gewinnspiel
Gewinnt 2×2 Karten für die Eröffnung der Berlin Feminist Film Week, wo „Eat Sleep Die“ am Samstag seine Berlin Premiere im Kino Babylon feiert.

Teilnehmen kann jeder, der diesen Beitrag kommentiert und uns verrät, auf welchen der Filme der Berlin Feminist Film Week er sich besonders freut.

Teilnahmeschluss ist Freitag, der 7. März 2014, um 23:59 Uhr. Die Gewinner werden direkt am Samstag informiert.
Viel Glück!

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