„Götter“ („Bogowie“) von Lukasz Pawlowski


Tomasz Kot spielt in "Götter" ("Bogowie") von Lukasz Pawlowski den Kardiochirurgen  Dr. Religa. Foto: Jaroslaw Sosinski

Tomasz Kot spielt in „Götter“ („Bogowie“) von Lukasz Pawlowski den Kardiochirurgen Dr. Religa. Foto: Jaroslaw Sosinski

Von allem etwas – und damit zu wenig

„Wird er anders sein, mit diesem neuen Herz? Wird er mich noch lieben?“ Im Polen der 80er-Jahre ist man skeptisch: Nieren transplantieren? Okay. Aber das Herz? Ethisch fragwürdig. Für die meisten Polen ist das Herz nicht nur ein Muskel, kein Organ wie jedes andere, sondern ein „Relikt“.

Bogowie“ erzählt die wahre Geschichte des ambitionierten Chirurgen Zbigniew Religa, der 1985 die erste erfolgreiche Herztransplantation in Polen durchführen will. Ob es ihm gelingt? Für die, die unter 30 sind oder es nicht vorher recherchiert haben, gibt Regisseur Łukasz Palkowski gleich zu Beginn die Antwort: „Der Patient stirbt auf dem OP-Tisch“. Darum, eine spannende Geschichte, um Erfolg oder Misserfolg Religas zu spinnen, geht es also zurecht nicht.

Auf den ersten Blick erinnert „Bogowie“ an US-Serien wie „Emergency Room“ oder „Grey’s Anatomy“ und greift entsprechende Klischees auf: Gutaussehende Ärzte und blauäugige Schwestern hetzen durch die Gänge, werfen mit Fachjargon um sich und opfern sich für ihre Patienten auf. Einen wichtigen Unterschied gibt es: Keine Techtelmechtel im Bereitschaftszimmer. Hier geht es um den medizinischen Durchbruch, darum, den Lauf der Geschichte zu ändern. Private Liebschaften haben da keinen Platz. Eine schöne Abwechslung.

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