„Ich und Kaminski“ von Wolfgang Becker


Für "Ich und Kaminski" konnte Wolfgang Becker neben Jesper Christensen auch Daniel Brühl, seinen Star aus "Goodbye Lenin" für eine Hauptrolle gewinnen. © X-Verleih

Für „Ich und Kaminski“ konnte Wolfgang Becker neben Jesper Christensen auch Daniel Brühl, seinen Star aus „Goodbye Lenin“ für eine Hauptrolle gewinnen. © X-Verleih

Bilde, Künstler, rede nicht.
– Johann Wolfgang von Goethe

Ich und Kaminski“ ergänzt die Kunstgeschichte um einen neuen Namen: Manuel Kaminski. Ein blinder Maler, der bei Matisse lernte und mit Picasso befreundet war. Eine Koryphäe der klassischen Moderne und ein Mann, der bereits lange genug lebt, um sich selbst überdauert zu haben. Mit seinen großen Erfolgen hat Kaminski längst abgeschlossen und sich in die Schweizer Berge zurückgezogen, um dort sein Ableben zu erwarten.

In dieser Abgeschiedenheit macht ihn der Journalist Sebastian Zöllner (Daniel Brühl), selbst gescheiterter Künstler, ausfindig. Er hat sich in den Kopf gesetzt, Kaminskis Geheimnisse zu ergründen, seine Geschichte niederzuschreiben und so endlich zu eigenem Ruhm zu gelangen. Damit die Biografie die nötige Aufmerksamkeit bekommt, muss der von der Öffentlichkeit vergessene Kaminski nur noch sterben. Besser früh als spät.

Mit wenig Sachkenntnis und umso mehr Selbstbewusstsein macht sich Sebastian Zöllner daran, sein „Opfer“ Kaminski auszuhorchen.
Wie der Titel bereits andeutet, ist Sebastian Zöllner dabei zwar Protagonist, aber nicht der wahre Hauptdarsteller des Films. Manuel Kaminski, wunderbar gespielt von Jesper Christensen, wirkt nur auf den ersten Blick greisenhaft und zerbrechlich. Mit seiner störrischen Art beginnt er bald, das Geschehen zu dominieren. Zöllner wird an seiner Seite zum Chauffeur und Handlanger degradiert, der Kaminski auf seine letzte große Reise begleiten darf.

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