„Kill the Messenger“ von Michael Cuesta


Mit „Kill the Messenger“ hat Regisseur Cuesta eine glaubwürdige Kulisse rekonstruiert. Schauplätze, Ausstattung und Kostüme fügen sich nahtlos zueinander, besonders eindrücklich wirken die Szenen im Gefängnis in Nicaragua. Die Besetzung des Filmes lässt, abgesehen von einzelnen Nebenrollen wie dem Drogendealer, den Andy Garcia spielt, zu wünschen übrig.
Die Darsteller sehen allesamt zu gut aus – im Gegensatz, wie man vermuten kann, zu den real existierenden Personen. Die Rolle der Ehefrau (Rosemarie DeWitt) wirkt künstlich in den Vordergrund gerückt. Sie soll eine nicht vorhandene Souveranität vorspielen und gleichzeitig weibliche Sensibilität verkörpern. Die Dialoge zwischen den Ehepartnern wirken banal, geradezu unfreiwillig komisch. Zwar überzeugt Jeremy Renners Leistung, doch kann er aus dem wenig tiefgründig angelegten Charakter nicht mehr herausholen.

Es bleibt unsicher, was Cuesta mit seinem Film erreichen möchte. Geht es darum, die Umstände, die der Geschichte als Basis dienen, anzuprangern, soll hier eine Medienkritik oder gar -satire präsentiert werden oder handelt es sich um eine biografische Erzählung?
Durch diese fehlende Konzentration mangelt es dem Ganzen an einem roten Faden, so dass die Handlung mehr als einmal ins Stocken kommt, Schlußfolgerungen nicht nachvollzogen werden können und sich schließlich erhebliche Längen ausbreiten.

Teresa Vena

Kill the Messenger„, Regie: Michael Cuesta, Darsteller: Jeremy Renner, Rosemarie DeWitt, Robert Patrick, Robert Pralgo, Mary Elizabeth Winstead, Ray Liotta, Tim Blake Nelson, Kinostart: 10. September 2015

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