„My Sweet Pepper Land“ von Hiner Saleem


"My Sweet Pepper Land", ein kurdischer Western von Hiner Saleem. (c) Rapid Eye Movies

„My Sweet Pepper Land“, ein kurdischer Western von Hiner Saleem. (c) Rapid Eye Movies

Ein Kurdischer Western

Ein Western, ein Melodram, eine Gesellschaftssatire – versehen mit einem surrealen Anstrich – so in etwa könnte man „My Sweet Pepper Land“ kurz umreißen. Darin schickt Hiner Saleem seinen wortkargen Helden mit Cowboyhut und Pferd ins kurdische Hinterland. Durch seine Augen werfen wir einen kritischen Blick auf ein Land im Umbruch, das nach seiner Identität sucht.

Die Brücke, die in einen kleinen Ort im kurdisch-türkisch-irakischen Grenzgebiet führt, ist zerstört. Kein Auto kann sie mehr passieren und so ist es unvermeidlich, dass der neue Sheriff Baran, ehemaliger kurdischer Freiheitskämpfer, auf einem Pferd in die gottverlassene Provinz reitet. Er soll in dem Mekka des illegalen Handels für Recht und Ordnung sorgen.

In das Gewand eines Western hat Hiner Saleem seinen Film „My Sweet Pepper Land“ gepackt, in dem er einen trockenen und schwarzhumorigen Blick auf Kurdistan wirft. Immer wieder zeigt er in der Totalen die weite Steppe, das bergige Hinterland und mittendrin den Cowboy auf seinem Pferd. Viel redet Baran nicht, er handelt.

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