„My Sweet Pepper Land“ von Hiner Saleem


Doch „My Sweet Pepper Land“ ist weit mehr als die Reise eines wortkargen, einsamen Westernhelden, der dem Bösen den Garaus machen soll. Gleich zu Beginn des Films lässt Saleem seine Hauptfigur Baran in einer surreal-komischen Episode das Ende von Sadam Husseins Fall erzählen und davon, wie mit der neu gewonnen Autonomie umgegangen werden soll. Er platziert seine Geschichte so fernab des amerikanischen Mythos ins heutige Kurdistan. Obwohl Korkmaz Arslan nach eigener Aussage nie zuvor einen Klassiker des Genres gesehen habe, schwingt dennoch in seiner Figur Baran ein Hauch von Western-Helden a lá John Wayne und Clint Eastwood mit.

Zeitgleich mit Baran zieht es die junge Lehrerin Govend in das Dorf. Als 28-jährige unverheiratete und gebildete Frau stößt sie nicht unbedingt auf Wohlgefallen bei der dortigen Bevölkerung. Zunehmend vermischen sich Govends Probleme, sich in dieser männerdominierten Welt zu behaupten, mit denen von Baran. Eine zarte Liebesgeschichte entspinnt sich und gönnt nicht nur dem einsamen Cowboy ein wenig Glück, sondern setzt sich darüber hinaus kritisch mit der Rolle der Frau auseinander.

Eileen Reukauf

My Sweet Pepper Land„, Regie: Hiner Saleem, Darsteller: Golshifteh Farahani, Korkmaz Arslan, Suat Usta, Kinostart: 27. März 2014, auf DVD ab 31. Oktober 2014

Hier einige Eindrücke vom Film…

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