„Sirenengesang“ von Agnieszka Smonczyńska


Muränen waren die Vorbilder der Wesen - nicht etwa die bezaubernden Meerjungfrauen. Foto: filmPolska

Muränen waren die Vorbilder der Wesen – nicht etwa die bezaubernden Meerjungfrauen. Foto: filmPolska

Obwohl der Film beim Festivalpublikum gut ankam, wird er sicher nicht jedem gefallen. Es gibt viele Punkte, die man in dem Disco-Spektakel kritisieren kann, nicht zuletzt die wirre Handlung und die teilweise undurchsichtigen Motivationen der Figuren. In bestimmten Kreisen hat er aber das Potential zum Kultstatus. „Sirenengesang“ lässt sich nicht auf ein oder selbst zwei Genres reduzieren. Die Gestalt der Sirene als Metapher fürs Erwachsenwerden macht den Film eher zur Coming of Age Geschichte als zur Fantasy-Saga. Die zahlreichen Nacktszenen sind oft weniger Erotik als Ausdruck des Animalismus, der die beiden Hauptcharaktere ausmacht. Mit ihrer schrillen Eskalation von kollidierenden Genres, hat Smonczyńska ein polarisierendes Meisterwerk geschaffen, das auch über Polen hinaus Wellen schlagen wird.

Vlora Kleeb

(Dieser Beitrag entstand im Rahmen des 3. deutsch-polnischen Programms für junge Filmkritiker/innen und -journalist/innen der 11. Ausgabe von filmPOLSKA)

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