„So schön wie du“ von Franziska Pflaum



Inmitten dieses abgeschlossenen Kosmos lässt die Regisseurin Franziska Pflaum ihren Film „So schön wie du“ spielen, dem es – auch dank seiner großartigen Hauptdarstellerinnen – gelingt, Adoleszenz und Identitätsfindung so radikal realistisch zu inszenieren, dass es für den Zuschauer ab der ersten Minute kaum mehr möglich ist, sich vom Geschehen abzuwenden. Beinahe schmerzhaft ist es mit anzusehen, wie sich die beiden jungen Mädchen auf der Suche nach der Nähe, die sie ersehnen, immer weiter von sich selbst entfernen, bis es zum erschütternden Finale kommt, in dem alle Gefühlsebenen kumulieren.

Stil und Bildsprache des Films, der als Kooperation zwischen der Filmhochschule Konrad Wolf und dem RBB entstand, muten dabei zuweilen fast dokumentarisch an. Das Projekt liest sich auch als Milieustudie.

Für ihre erstaunliche Leistung wurde Franziska Pflaum, die sich ein Jahr lang in einem Jugendhaus in Brandenburg auf ihre Regiearbeit vorbereitete, im November 2014 wohlverdienter Weise mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet. Jetzt gilt es abzuwarten, bis der erste Langfilm der beeindruckenden 28-jährigen Absolventin die deutsche Kinolandschaft bereichert und Franziska Pflaum einem breiten Publikum bekannt macht.

Emily Grunert

So schön wie du„, Regie: Franziska Pflaum, DarstellerInnen: Runa Greiner, Anna Lena Klenke, Anna Schimrigk, Jakob Bieber, Jakob D’aprile, Maximilian Jaenisch, Till Winter, Nico Ehrenheit, Hermann Beyer

Termine bei achtung berlin:
Dienstag, 21. April, 22:15 Uhr, Tilsiter
Mittwoch, 22. April, 18:00 Uhr, Babylon 3

Termin bei sehsüchte:
Donnerstag, 23. April, 15:00 Uhr, Kino 1, Filmuniversität Babelsberg.

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