„Steve Jobs“ von Danny Boyle
Dirigieren im geschlossenen System
Wer als Visionär erfolgreich sein will, muss sich von der Vorstellung verabschieden, jederzeit bei seinen Mitstreitern hoch im Kurs zu stehen. Integrität, Durchsetzungsvermögen und Entscheidungskompetenz haben nicht zwingend etwas mit Beliebtheit zu tun. Was stattdessen zählt, ist die Hingabe für die Vision. Die Leidenschaft für eine Idee oder ein Produkt, die sich auch durch Misserfolge niemals ausbremsen lässt. Ein Visionär muss ein Ziel vor Augen haben und wissen, dass der Weg dorthin schmerzhaft und steinig ist. Steve Jobs wusste das.
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Entsprechend ambivalent und vielschichtig ist das gleichnamige Biopic, das Danny Boyle für den 2011 verstorbenen Apple-CEO angelegt hat. Hochkarätig besetzt mit Michael Fassbender alias Steve Jobs, Kate Winslet als dessen langjährige Marketing-Managerin Joanna Hoffman und Seth Rogen als Entwicklungsingenieur Steve Wozniak kürzt Boyle die prägenden Jahre des IT-Revolutionärs auf drei zentrale Dreh- und Angelpunkte innerhalb seiner Biografie ein: Die Präsentation des ersten Macintosh im Jahr 1984, Jobs unternehmerischer Alleingang mit dem ersten NeXT-Computer im Jahr 1988 und schließlich ganze zehn Jahre später seine Rückkehr zu Apple mit dem iMac – jenem Heimcomputer, der den Erfolg des gesamten Unternehmens über Nacht wieder ins Rollen brachte.