„Stromberg – Der Film“ von Arne Feldhusen
Das große Fest wäre ohne Stromberg, der als Entertainer zu Höchstform aufläuft, zum kläglichen Scheitern verurteilt. Gut für „den Papa“, der vor den Augen der Chefs gegen Ernie punkten will. Denn: Über der Capitol brauen sich die dunklen Wolken des Kapitalismus zusammen, wie Stromberg zu Ohren kommt: Effizienzsteigerung und damit einhergehende Entlassungen drohen. Mit dem Jubiläum versuchen die Großkopferten noch ein letztes Mal gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Doch hinter den Kulissen brodelt das Gerücht, dass die Filiale dicht gemacht werden soll. Das weckt Strombergs fieseste Urinstinkte – und die braucht es auch, denn Stromberg legt sich bald mit denen ganz oben an.
„Stromberg – Der Film“ krönt das Ende einer Ära mit einem überaus gelungenen Leinwanddebüt. Herbst, Feldhusen, Husmann & Co bewiesen ein gutes Gespür damit, ihren Helden und seine Untergebenen aus den engen Mauern des Capitol-Büros zu befreien. Sie konnten Stromberg so im Vergleich zur Serie in groß erzählen, also ihn zum Busfahrer machen und ihn in großer Runde als Party-Biest feiern lassen, große Locations mit Leben füllen und ihm vielleicht sogar den Weg zu höchsten Ämtern ebnen.
Ein letztes Mal brilliert Christoph Maria Herbst in seiner Paraderolle, genau wie seine sich längst emanzipierten Sidekicks noch einmal in den vertrauten Figuren auftrumpfen. Dass Stromberg zum Held aufsteigt, ehe er aussteigt, ist das Mindeste – und es bleibt noch ein Schlupfloch für ein Comeback. Obwohl die Figur zu Ende erzählt sei, wie die Macher beteuern, endet „Stromberg – Der Film“ mit einem Cliffhanger, der sicher noch viele Jahre Comebackwünsche nach sich ziehen wird.
Denis Demmerle
„Stromberg – Der Film„, Regie: Arne Feldhusen, Darsteller: Christoph Maria Herbst, Bjarne I. Mädel, Oliver K. Wnuk, Diana Staehly, Milena Dreißig, Kinostart: 20. Februar