„Zweite Chance“ von Susanne Bier


Dänische Schauspieler-Elite in "Zweite Chance" von Susanne Bier: Ulrich Thomsen (links) und Nikolaj Coster-Waldau. Foto: Prokino

Dänische Schauspieler-Elite in „Zweite Chance“ von Susanne Bier: Ulrich Thomsen (links) und Nikolaj Coster-Waldau. Foto: Prokino

Schuld und Sühne

In „Zweite Chance“ arbeitet Susanne Bier als Regisseurin zum sechsten Mal mit Anders Thomas Jensen als Drehbuchautor. Ihr gemeinsames Projekt „In einer besseren Welt“ (2010) gewann den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Schon weit vorher haben sich die beiden Dänen unabhängig von einander mit hochkarätigen Autorenfilmen etabliert.

Der Zuschauer folgt dem engagierten und sympathischen Polizeikommissar Andreas (Nikolaj Coster-Waldau) und seinem Partner Simon (Ulrich Thomsen). Zu einem Einsatz in ein ärmliches Quartier gerufen, geraten die beiden ausgerechnet an Tristan (Nikolaj Lie Kaas), den sie Monate zuvor wegen schwerer Körperverletzung und Drogenhandel verhaftet hatten. Dieser lebt mit seiner Freundin in einer verschmutzten Wohnung, die eindeutig auf Drogensucht der beiden hindeutet. Die Polizisten stoßen im Kleiderschrank auf einen verwahrlosten Säugling, dessen Vater zu sein der aggressive Tristan vorgibt.

Andreas, selbst jüngst Vater geworden, geht das Schicksal des Kindes besonders nahe, doch liegen nicht genug Gründe vor, den Säugling in staatliche Obhut zu geben. Als Andreas und Annas (Marie Bonnevie) Sohn Alexander einige Zeit später nicht wie allnächtlich schreiend aufwacht, nimmt die Geschichte ihre dramatische Wendung: Der Säugling ist tot. Die Verzweiflung darüber verleitet Andreas zu dem folgenschweren Plan, sein totes Kind mit dem verwahrlosten Kind der Drogensüchtigen auszutauschen.

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