Filmtipp: Life In A Day


Filmszene: "Life In A Day"

Filmszene: "Life In A Day"

Life In A Day“ feierte auf der der 61. Berlinale seine Europapremiere und ist ein aufsehenerregendes Crowdsourcing-Projekt von Kevin McDonald, der aus 80.000 Internet-Clips von überall auf der Welt eine Doku arrangierte, die das Leben auf der Erde am 24. Juli 2010 zeigt.

Ein Film, der von der globalen Internet-Community gemeinsam gedreht wird, braucht einen roten Faden. Also sollten drei existentielle Fragen die Ausgangsbasis sein: „Was hast du gerade in deinen Hosentaschen?“, „Was liebst du?“ und „Wovor hast du Angst?“. Daraus entstand eine Geschichte, die sich um die großen Themen der Menschheit Leben, Tod, Liebe oder Sex dreht. Dass Deutschland einen besonderen, tragischen Platz in Kevin McDonalds Film einnehmen muss, konnte damals niemand ahnen. Am 24. Juli 2010 sollte die Loveparade ein großes Fest sein.

In Deutschland begeisterte 2009 die Fernsehdoku „24h Berlin – Ein Tag im Leben“ ein breites Publikum ob seiner fast schon anthropologischen Fähigkeiten. Kevin MacDonald toppt mit „Life In A Day“ das Ganze und führt es in eine andere Dimension. Seine beim amerikanischen Sundance und auf der Berlinale gefeierte Doku verarbeitet statt 24 Stunden in Berlin, gleich 80.000 Internet-Videos mit einer Spielzeit von rund 4.500 Stunden, also ein gutes halbes Jahr gefilmtes Erden-Leben, zu einem Stück Kino-Geschichte. Geschrieben von Menschen aus 197 Nationen. Eine überaus menschliche Erfahrung.

Denis Demmerle