5. British Shorts im Sputnik Kino und HBC

Export-Shorts von der Insel


Filmszene: "Long Distance Information"

Filmszene: "Long Distance Information"

Nachdem uns die Briten im vergangenen Jahr mit der Märchenhochzeit von Prinz William und Kate Middleton ein überdimensionales Medienereignis boten, das von Milliarden von Zuschauern per Liveübertragung weltweit verfolgt wurde, kommt es in diesem Jahr zu einem Spektakel der anderen Art, für das es sich lohnen könnte, den heimischen Fernsehsessel zu verlassen: Vom 12. bis 16. Januar läuft in Berlin zum 5. Mal das britische Kurzfilmfestival British Shorts und beliefert seine Zuschauer mit genreübergreifenden Export-Shorts direkt von der Insel.

Von Comedy und Drama über Dokumentation und Animation bis hin zu Experimentalfilmen und Midnight Movies (FSK 18) wartet das Festival mit einer großen Bandbreite auf. Mit der Kategorie Midnight Movies und den darin enthaltenen blutigen, morbiden oder auch skurrilen Beiträgen wird British Shorts an den großen Erfolg vom Vorjahr hoffentlich anknüpfen können und auch der Dokumentarfilm wird wie bereits in den vergangenen Jahren in den Fokus des Festivals gerückt.

Doch auch im Hinblick auf die britische Filmprominenz hat das Festival einiges zu bieten. So wird beispielsweise „Random Strangers„, eine Web 2.0-Liebesgeschichte über einen Berliner und eine Lateinamerikanerin von Alexis Dos Santos gezeigt, der bereits 2010 mit „London Nights (Unmade Beds)“ die Londoner Hipsterszene in die Berliner Kinos brachte. Außerdem präsentiert der Ex-Gitarrist der schottischen Rockband The Jesus and Mary Chain, Douglas Hart, beim diesjährigen Festival seinen aktuellen Film „Long Distance Information„, den er unter anderem mit Peter Mullan besetzte, welcher Ende letzten Jahres bereits in „Tyrannosaur“ als aggressiver Arbeitsloser auftrat und Hunde aus seiner Nachbarschaft verprügelte. Ein weiterer Stern am britischen Prominentenhimmel ist schließlich Judy Dench, die in „Friend Request Pending“ zu sehen sein wird und sich hier als Rentnerin am Dating via Social Networks versucht.

Neben all diesen britischen Filmgrößen legt das Festival jedoch genauso Wert darauf, Newcomern eine Plattform zu bieten, deren Arbeiten von einer Jury  bewertet werden. Die Preisverleihung erfolgt am 15. Januar im Sputnik Kino. Abgesehen von der Vorführung der insgesamt 111 Filmen bietet das Kurzfilmfestival wie in den vergangenen Jahren eine crossmediale Bandbreite an Veranstaltungen, zu denen neben Konzerten von Bands wie Schonwald und der Berliner Indie-Kombo Use Your Fucking Headphones ebenso Ausstellungen, Open Screenings und ein Workshop zum Thema Reise gehören. British Shorts wendet sich damit also nicht ausschließlich an Liebhaber des englischen Kinos, sondern lädt mit all diesen Features seine Gäste zu einem berlin-britischen Austausch der besonderen Art ein.

Alina Impe

British Shorts, 12. bis 16 Januar, Sputnik Kino und HBC, www.britishshorts.de