Berlinale Talent Campus 2012

Außer Konkurrenz


Filmszene: "Hackney Lullabies" (Kyoko Miyake), Talent Campus Gewinner 2011

Filmszene: "Hackney Lullabies" (Kyoko Miyake), Talent Campus Gewinner 2011

Die französische Schauspielerin Juliette Binoche und der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff sind dabei, Alex MacDowell und Keanu Reeves sind es ebenfalls. Auch der Künstler Thomas Demand hat zugesagt, genauso wie der Produktionsdesigner Uli Hanisch. Die Rede ist nicht etwa vom roten Teppich vor dem Berlinale-Palast. Gemeint sind die Teilnehmer des zehnten Berlinale Talent Campus, dem wichtigsten Nebenschauplatz für Filmschaffende während der Berlinale. Vor allem Nachwuchstalente, die sich um neue Projekte bemühen oder Kontakte zu Verleihern und potentiellen Financiers knüpfen wollen, treffen sich auf einem der zahlreichen Podiumsdiskussionen oder Panels, auf denen sich 150 Experten des internationalen Films einfinden.

Ihre Fähigkeiten können die „Talents“, wie sie von den Programmleitern bezeichnet werden, während der kommenden sechs Tage zusammen mit Mentoren in Einzelsitzungen ebenfalls verbessern oder in einem der sieben „Hands-On Training Programmen“ weiter ausbauen. Diese Programme sind thematisch nach den einzelnen Jobschwerpunkten im Filmbusiness unterteilt: In dem Programm „Script Station“ etwa arbeiten Drehbuchautoren zusammen mit Script Consultants an der Entwicklung ihrer Drehbücher. In der „Score Competition“ haben drei Nachwuchs-Komponisten die Chance, zusammen mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg einen neuen Soundtrack für einen bestimmten Film aufzunehmen. Und auf der „Talent Actors Stage“ können Jungschauspieler an ihrem Stil arbeiten oder neue Techniken von gestandenen Kollegen übernehmen.

Das Programm „Talent Press“ gehört für viele auf den ersten Blick nicht unbedingt zum „inner circle“ des Filmbusiness: Unter der Leitung des Filmjournalisten Oliver Baumgarten lernen Nachwuchsjorunalisten, wie man eine gute Filmkritik verfasst. „Es stimmt, zwischen Filmemachern und Journalisten gibt es immer gewisse Reibungspunkte. Trotzdem – oder gerade deshalb gehört für mich der Filmkritiker zum ganzen Filmzirkus dazu. Und das sieht die Leitung des Campus zum Glück genauso„, sagt der Mitbegründer der Filmzeitschrift „Schnitt“ selbstbewußt. In dem Programm „Post Production Studio“ werden die Teilnehmer vom fingierten Set über den Schneiderraum und der Farbkorrektur darin unterrichtet, was es heißt, den digitalen Workflow einer Filmproduktion zu organisieren und zu verwalten. Und in der „Doc Station“ werden Dokumentarfilmer von Experten in Einzelsitzungen zu ihren Filmen beraten und gecoached.

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