Rückblick auf das KUKI Festival 2012
3,2,1 - Licht aus, Film ab!
Die Filme, die bei der Kinderjury am besten ankamen, sind die mit den besonders charismatischen Hauptfiguren. So schafft es der niederländische Beitrag „Mina Moes“ im Programm für Kinder ab sechs Jahren auf den zweiten Platz. Die Geschichte der kleinen Mina, die jeden Tag aussehen will wie Minnie Maus und damit ihr eintöniges Umfeld in den Wahnsinn treibt, ist eine herzerweichende Geschichte mit der Botschaft „Sei, wie du bist!“. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die neunminütige Dokumentation „L’equip petit“ über eine spanische Kinderfußballmannschaft, die nie gewinnt, aber immer einen Riesenspaß dabei hat. Und immerhin haben sie schon fast einmal Tor geschossen. Fast.
Die russischen Animationen, die das Festival in dem Sonderprogramm „MULTFILM“ in Kooperation mit dem Big Cartoon Festival Moskau zeigte, sind keine leichte Kost. Da werden Kinder von Füchsen und Hexen gejagt und eine Wohnung von einem wilden Jungen in Brand gesteckt. Die oft märchenhaft verschwurbelten Geschichten sind trotz teilweise gruseliger Geschehnisse und ihrem oft streng erhobenen Zeigefinger von einem besonderen Zauber. Und letztendlich gewinnt ja immer das Gute, so dass auch die kleinsten Zuschauer eine positive Botschaft mit auf den Weg bekommen.
Das ist der größte Verdienst des Kinder-Kurzfilmfestivals: Dem Nachwuchs Geschichten anderer Kinder zeigen, die Mut machen, zum Nachdenken anregen und Kraft geben, selbst mit schwierigen Situation umzugehen. Die Kinder werden nicht in Watte gehüllt, sondern ernst genommen und gestärkt. Das Festival hat auch dieses Jahr gezeigt, wie viele Gedanken sich Filmemacher im In- und Ausland um die Welt der Kinder und ihre Sichtweisen machen und präsentierte einen Querschnitt der spannendsten Entwicklungen. Darunter solche Perlen wie „Bendito Machine IV“, die wahnsinnige Reise eines Spezialisten für fossile Energie und eine fantastische Fabel über den technologischen Wandel und die Menschheit an sich, die im Wettbewerbsprogramm ab 14 Jahren lief. Dabei in jedem Programm eine möglichst ausbalancierte Mischung aus Spaß, Ernsthaftigkeit, Dokumentation und Fantasie zu kreieren, ist die Aufgabe, der sich die Festivalmacher sicher auch nächstes Jahr wieder voller Enthusiasmus stellen werden.
Verena Manhart
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