British Shorts-Leiter im Interview

"Wir waren fast ein bisschen besorgt um die Briten."


http://www.youtube.com/watch?v=P0-whg72u0A

Dass Ihr Euer Programm komplett in englischer Sprache absolviert, ist natürlich besonders für Kinogänger aus dem Ausland entgegenkommend. Glaubt Ihr, dass Euer Publikum dadurch internationaler ist? Und wen möchtet Ihr mit britischen Kurzfilmen erreichen?
Julia Elger: Wir haben in all den Jahren nicht das Gefühl gehabt, dass unser Publikum überdurchschnittlich internationaler Herkunft ist. Klar, beim Festival hört man auch viele Leute die Englisch sprechen, aber Berliner sind schon in der Überzahl.

Geht Ihr außerhalb von British Shorts auch mal zur Konkurrenz und schaut euch andere Filmfestivals an?
Andrea Stosiek: Klar. Wir machen das ganze ja, weil wir uns in großem Maße für Film interessieren. Da gehen wir natürlich auch zu so vielen anderen Filmfestivals wie möglich. Und zum Glück hat Berlin da mehr zu bieten, als jede andere Stadt in Deutschland.

Was haltet Ihr vom deutschen Kurzfilm im Vergleich zum britischen?
Julia Elger: Ach, Hauptsache gute Filme.

Im Juli 2010 wurde die britische Filmförderstelle, UK Film Council, geschlossen. Was hat sich seither in der britischen Filmlandschaft – und auch für den Kurzfilm – verändert?
Julia Elger: Wie in vielen anderen Dingen auch macht Großbritannien bei der Filmförderung sein eigenes Ding. Damals wurde mir erzählt, dass es wohl einen großen Aufschrei gab und es hieß, die Gelder wurden nicht so wie geplant eingesetzt. Von einigen Leuten hörte man auch, dass die Schließung des UK Film Councils kein großer Verlust war, denn zum einen kümmert sich das British Film Institute jetzt darum und zum anderen gibt es regionale Förderinstitutionen sowie Skillset oder lottery funding. Letztendlich kann diese Frage nur ein britischer Filmemacher beantworten, wir werden nachfragen.

Wie steht es um die Zukunft des Festivals? Plant Ihr, die British Shorts in weitere deutsche Städte zu bringen?
Andrea Stosiek: Wir haben mit British Shorts ja schon ein sehr spannendes Gastspiel in Budapest gemacht und werden so was in dieser Art mit Sicherheit im In- oder Ausland wiederholen.

Die Fragen stellte Alina Impe

British Shorts 11. bis 14. Januar, Sputnik Kino, Ballhaus Ost, Filmkunst 66, Programm unter www.britishshorts.de

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