Die Kurzfilm-Highlights der Berlinale

Überzeugende Kurzfilme


Szene aus "Sanctity" aus den Berlinale Shorts. Foto: Berlinale.

Szene aus "Sanctity" aus den Berlinale Shorts. Foto: Berlinale.

Die Berlinale prämiert nicht nur den besten Langfilm mit einem Goldenen Bären. Auch im Kurzfilmbereich vergibt das Festival eine seiner begehrten Trophäen – und das schon seit 1955. Im Jahr 2013 haben es 27 Filme in den Wettbewerb geschafft, die dem Publikum kompakt in fünf Programmen serviert werden. Wie beim Kurzfilm üblich, sind die Regisseure überwiegend jung, was den Berlinale Shorts stets einen Hauch von Talentschau verleiht. Dass die Filmemacher aus aller Herren Ländern angereist sind, muss wohl nicht extra betont werden. Inhaltlich ist das diesjährige Programm allerdings durchwachsen. In ihrem Anspruch das Thema Kurzfilm intellektuell anzugehen, sind die Kuratoren das ein oder andere Mal über das Ziel hinausgeschossen. Wer gerne 15 Minuten lang krabbelnde Krebse bewundert, darf an dieser Stelle Einspruch erheben. Trotzdem finden sich in diesem Jahr einige Highlights, die wir euch gerne etwas genauer vorstellen möchten.

Sanctity“ von Ahd.
Die Definition Kurzfilm ist bei dem 37-minütigen „Sanctity“ schon grenzwertig. Dass es der Film aus Saudi Arabien trotzdem in die Auswahl geschafft hat, dürfte wohl schlicht und einfach an seiner Qualität liegen. Eine junge, schwangere Frau lebt in Trauer – ihr Mann ist gestorben. Zu ihrem persönlichen Kummer kommt die schwierige Situation innerhalb der streng konservativen saudi-arabischen Gesellschaft. Obwohl es einer Witwe nach dem Tod ihres Mannes zwei Monate lang verboten ist von anderen Männern gesehen zu werden, nimmt sie heimlich einen jemenitischen Flüchtlingsjungen auf. Dieser finanziert die hilflose schwangere Frau durch den Handel mit Marihuana. „Sanctity“ ist ein kritisches Porträt einer konservativen Gesellschaft und spielt liebevoll mit der gegenseitigen Abhängigkeit der beiden Protagonisten.

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