8. filmPolska in Berlin mit neuem polnischen Kino

Berlinale-Gewinner und Kino auf Topniveau aus Polen


Im Eröffnungsfilm von filmPolska wird das ländliche Polen zum himmlischen Käfig. Foto: Berlinale

Im Eröffnungsfilm von filmPolska wird das ländliche Polen zum himmlischen Käfig. Foto: Berlinale

Das Kino der polnischen Nachbarn fand in den letzten Jahren in Deutschland nur wenig Beachtung – auch nicht bei Festivals. Während polnische Produktionen über Jahre erfolgreiche Stammgäste bei den internationalen Filmfesten waren, blieb in Berlin einzig filmPolska, das größte Festival polnischer Filmkunst außerhalb Polens, um die Meisterwerke des jungen polnischen Kinos zu bewundern. Das hat mehr zu bieten, als die nur scheinbar alles überstrahlenden großen Drei: Polanski, Wajda und Kieslowski.

So kann filmPolska in seiner achten Ausgabe, die vom 18. bis 24. April in acht quer über die Stadt verteilten Locations stattfindet, nach vielen Jahren der Abstinenz endlich einen Berlinale-Wettbewerbsfilm präsentieren. Das Filmfest eröffnet am 18. im Hackesche Höfe Kino mit dem Gewinner der Teddy-AwardsW imię…“ („In the Name of„) von Małgośka Szumowska, der sich an unbequemen Themen wie Homosexualität, Zölibat und Katholizismus abarbeitet.

Unser Autor Peter Correll war angetan vom Werk und schließt seine Kritik zur Weltpremiere bei der Berlinale wie folgt: „Das ländliche Polen wird zum himmlischen Käfig unter dem – wie passend – vor allem Adam und Eva zu leiden haben. „In The Name Of“ ist subtil, unaufdringlich und echt.“ (Hier die komplette Kritik).

Neben dem Teddy-Award-Gewinner begrüßt filmPolska mit der Regisseurin Katarzyna Rosłaniec eine weitere Preisträgerin der 63. Berlinale: Sie durfte sich über den Kristallbären für „Baby Blues“ freuen, den die Berlinale Generation vergibt. Wie schon in ihrem Debütfilm „Shopping Girls„, den filmPolska 2010 zeigte, widmet sich Rosłaniecs Sozialdrama „Baby Blues“ der polnischen Jugend. Die harte Realität holt die 17-jährige Natalia ein, als ihr Kinderwunsch wahr wird, sich ihr Leben aber damit nicht wie erträumt zum Guten wendet.

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