Zurückgespult #7: Abschied von Staatsminister Neumann

Der „Geldautomat“ schließt



Nun zieht sich also der Elder Statesman der deutschen Filmförderung zurück. Was mir an dem 71-jährigen Lehrer, der selbst mit einem Flüchtlingstreck im Winter 1945 von Westpreußen in die Lüneburger Heide kam, besonders gefällt: Mit Kino hatte er vor dem Eintritt in sein Amt nichts am Hut. Kein charismatischer Philosoph oder ambitionierte Kulturkritiker wie seine Vorgänger Julian Nidan-Rümelin oder Michael Naumann, der schon von Hause aus den deutschen Kulturbetrieb zur Chefsache erklärt. Neumann agierte eher als leidenschaftlicher Cineast und offensichtlich wirtschaftlich denkender Diener der Sache, nicht mehr und nicht weniger. Sollte man noch erwähnen, dass Neumann seit 1962 CDU-Mitglied ist? Nein, sollte man nicht. Wir lassen das jetzt so und wünschen dem – laut BILD schwer erkrankten – ehemaligen Kulturstaatsminister gute Besserung.

Cosima M. Grohmann

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