16. Cinema Italia endet im Berliner Babylon

Festivalkino aus Italien


Der großartige Toni Servillo überzeugte sein Publikum offenbar: Die Satire "Viva La Liberta" gewann beim 16. Cinema Italia den Publikumspreis.

Der großartige Toni Servillo überzeugte sein Publikum offenbar: Die Satire "Viva La Liberta" gewann beim 16. Cinema Italia den Publikumspreis.

Italiens Arthouse-Kino verzückt dieser Tage Europas Kritiker. Gewannen die Regiebrüder Paolo und Vittorio Taviani im letzten Jahr mit „Caesar Must Die“ den Goldene Bären der Berlinale, sicherte sich am Wochenende Paolo Sorrentino mit seinem wundervollen „La Grande Belezza“ den Europäischen Filmpreis 2013.

Sein Hauptdarsteller, Toni Servillo, ist auch der Protagonist von Roberto Andos brillanter Politsatire „Viva La Liberta„, die am kommenden Samstag, den Publikumspreis bei Cinema! Italia! erhält. Servillo übernimmt darin gleich eine Doppelrolle: Er spielt einen Spitzenpolitiker der Linken, der sich aus dem Staub macht… und kurzerhand durch seinen Zwillingsbruder ersetzt wird, der allerdings an Schizophrenie leidet. Welch delikate Exposition für ein Schmankerl wie dieses.

Über drei Monate lang, war das Festival durch das Land gereist und hat 32 Kinos und 30 Städte besucht, um Italiens engagiertem Autorenkino ein Forum zu bieten. Endstation ist traditionell das Berliner Babylon in Mitte, wo das italienische Kino dank CinemAperitivo ohnehin eine ständige Vertretung hat und das Wanderfestival zwischen dem 12. und dem 18. Dezember 2013 gastiert.

Cinema Italia rundet das Berliner Filmfestivaljahr ab, ehe schon am 1. Januar 2014 Unknown Pleasures das neue Jahr mit amerikanischem Indie-Kino begrüßen.

Neben „Viva La Liberta“ sind diese fünf Werke zu bewundern:
Bellas Mariposas“ („Schöne Schmetterlinge„) von Salvatore Mereu mit Sara Podda, Maya Mulas.
Darin wagen zwei junge Mädchen Ihre ersten Schritte ins Leben
Er lief auf den Filmfesten in Venedig und Rotterdam.

L’Intervallo“ („Die Pause„)
Im Spielfilmdebut von Leonardo di Costanzo wünschen sich zwei Außenseiter nur für einen Tag den Fängen der Camorra zu entkommen. Das Drama wurde beim Filmfestival von Venedig 2012 mit dem Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet.

Reality“ von Matteo Garrone ist der Nachfolger des beachteten Mafiafilms „Gomorrha“, mit dem der Regisseur 2012 seine zweite Einladung in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes erhielt – und zum zweiten Mal mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr wurde. Darin nimmt sich Garrone das italienische Fernsehen anhand der Show „Grande Fratello“ (Italiens Version von Big Brother) vor. Hier die Kritik „Ein Film vom Käseglockenfernsehen“ von Wenke Husmann auf zeit.de.

Il Rosso E Il Blu“ („Rot und blau„)
In seiner Komödie lässt Regisseur Giuseppe Piccioni sich einen zynischen Lehrer an einem hoffnungslosen Schüler abarbeiten…

Tutti I Santi Giorni“ („Tagein tagaus„)
Regisseur Paolo Virzì setzt ein junges Paar und vor allem deren Beziehung dem Druck eines unerfüllten Kinderwunsches aus.

Cinema Italia! 12 bis 18 Dezember, Babylon Mitte, Programm unter www.cinema-italia.net