Interview mit Léa Seydoux zu „Die Schöne und das Biest“

"Ich umgebe mich gerne mit Schönheit"


 

Am roten Teppich der Berlinale 2014 wollten alle ein Autogramm von Léa Seydoux. Foto: 2014 Concorde Filmverleih GmbH

Am roten Teppich der Berlinale 2014 wollten alle ein Autogramm von Léa Seydoux. Foto: 2014 Concorde Filmverleih GmbH

Was können wir von Märchen lernen?
Mich persönlich fasziniert am stärksten die Verwandlung von einem Mädchen hin zur Frau. Deshalb gehören Belle, aber auch Schneewittchen und Dornröschen zu meinen absoluten Lieblingsfiguren. Sie sind unschuldig, aber gleichzeitig sehr stark, das finde ich bewundernswert.

Wann haben Sie beschlossen, Schauspielerin zu werden?
Als ich 18 Jahre alt war. Dieses Gefühl, unbedingt Schauspielerin werden zu wollen, kam ganz plötzlich und fühlte sich sehr natürlich an. Ich bin dann einfach losgegangen und habe mir eine Agentur gesucht und Castings gemacht.

Hat das Kino schon immer eine große Rolle in Ihrem Leben gespielt?
Nicht wirklich. Meine Mutter hat zwar selbst Filme produziert, aber das waren mehr so kleine Arthouse-Filme. Und, klar, mein Großvater ist Produzent, aber ich war da nicht so involviert als Kind. Ich hatte einige Filme Zuhause, die ich immer und immer wieder gesehen habe. Zum Beispiel Jean Cocteaus Version von „Die Schöne und das Biest„, außerdem „Kinder des Olymp“ von Marcel Carné und die Charlie Chaplin-Filme.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Als nächstes bin ich in einem Film des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos zu sehen. Ich habe mich in das Skript von „The Lobster“ sofort verliebt, außerdem sind ganz tolle Kollegen dabei [Anm. der Red.: u.a. Colin Farrell, Rachel Weisz, Ben Whishaw]. In Zukunft könnte ich mir gut vorstellen, auch mal etwas Aufregendes mit viel Action zu machen. Außerdem würde ich liebend gerne Theater spielen. Das wäre für mich als eher schüchterne Person eine besondere Herausforderung.

Wie überwinden Sie denn Ihre Schüchternheit im beruflichen Alltag?
Gar nicht. Ich war und bin einfach sehr introvertiert. Aber in gewisser Weise hilft mir meine zurückhaltende Art auch beim Schauspielern. Schüchterne Menschen sind meist sehr emotional. Und Emotionalität hilft sehr, denn du kannst sie in deine Charaktere stecken.

Das Gespräch wurde aufgezeichnet von Verena Manhart.

Weiterlesen: Unsere Kritik zu „Die Schöne und das Biest“

1 2