Finale der 23. ContraVision: Hauptpreis an Berliner Animationsfilm „Road Trip“

Festivalbericht von der 23. ContraVision: Kurioses aus aller Welt


"Silver Surfer"-Regisseurin Juliane Engelmann und ihr Team. Foto: ContraVision

„Silver Surfer“-Regisseurin Juliane Engelmann und ihr Team. Foto: ContraVision

Der dritte Platz ging an die amüsante und scharfzüngig betitelte Dokumentation „Silver Surfer„, in welcher die Regisseurin Juliane Engelmann einer Gruppe von computerinteressierten Rentnern folgt. Während die einen sich im Rahmen eines Senioren Computer Clubs gemeinsam erste Grundkenntnisse erarbeiten, versucht ein beharrlicher älterer Herr die Einrichtung eines Netzwerks in den eigenen vier Wänden im Alleingang. Schließlich kommt ihm sein erwachsener Sohn zu Hilfe und löst seine anfänglichen Probleme. Dabei sorgt die Stutzigkeit und Überforderung der Rentner mit einfachen technischen Aufgaben bei einem jüngeren Publikum durchaus für Belustigung. Der Film vermittelt darüber hinaus Einblicke in die ereignisreichen Lebensläufe und die Generationenkonflikte der gezeigten Personen.

Eine ganz andere Richtung schlägt „Gummifaust“ ein, der Gewinner des Sonderpreises der Contra Medienwerkstatt. In einer kleinen Theatervorführung, die von zahlreichen Hipster-Klischeebildern mit Karohemden, Beanies und Altherrenbrillen bevölkert wird, kollidiert ein konservativer Theaterkritiker im Publikum mit einem jungen Theaterblogger. Während die Inszenierung des Stücks sich mehr und mehr der Lächerlichkeit preisgibt, gipfeln die Ereignisse schließlich in einer überdrehten trashigen Splatterkomödie, die nicht an blutigen Details spart. Regisseur Marc Steck inszenierte diese Farce im Rahmen seines Studiums an der HFF München.

Das Publikum zeigte sich durchgehend begeisterungsfähig und hielt bis zum Ende tapfer durch. Und als nach der Umstellung zur Sommerzeit gegen 3:30 Uhr morgens der letzte Film gezeigt wurde, war der Konsens einstimmig: selbst ein großflächiger Stromausfall konnte dem 23. Filmfestival ContraVision nicht den Stecker ziehen!

Henning Koch

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