21. Jüdisches Filmfestival Berlin & Potsdam

Jüdisches Filmfestival 2015: 70 Jahre nach Kriegsende


JFFB_Plakat_2015Die 21. Ausgabe des Jüdischen Filmfestivals Berlin & Potsdam, die vom 10. bis 20. Mai 2015 stattfindet, präsentiert sich im Vergleich zum Vorjahr in größerem Umfang, denn verschiedene Spielstätten wie das fsk, IL Kino und das City Kino Wedding sowie das Jüdische Museum sind dazugekommen. Das Festival für den jüdischen und israelischen Film genießt die Unterstützung gewichtiger politischer und gesellschaftlicher Kreise, hat unter anderem die Botschaften von Israel sowie der Vereinigten Staaten von Amerika als Partner und kann jährlich namhafte Paten aus der Filmbranche für sich gewinnen. In diesem Jahr handelt es sich dabei um die Regisseurin Sherry Hormann („Männer wie wir„) und den Schauspieler Fahri Yardim („Tatort: Hamburg„).

Insgesamt zählt das Programm 28 Spiel- und Dokumentarfilme, vier Kurzfilme und fünf Episoden einer Fernsehserie. Neben den Filmvorführungen sind auch Diskussionsrunden geplant, die sich an drei thematischen Schwerpunkten orientieren: 50 Jahre deutsch-israelische diplomatische Beziehungen, 70 Jahre Kriegsende und unter dem Motto „Lecker Film“, die Essgewohnheiten im jüdischen Raum.
Zur Eröffnung des Festivals im Hans Otto-Theater in Potsdam taucht der Zuschauer mit „The Eichmann Show“ als erstes ins ernste Thema des Holocausts ein. Regisseur Paul Andrew Williams inszeniert mit Martin Freeman einen Film über den Prozess gegen SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der für die Organisation der Vertreibung und Deportation der Juden zuständig war. Der Prozess fand 1961 in Jerusalem unter großem internationalen Medieninteresse statt.

Das Gewicht der deutsch-jüdischen Vergangenheit zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm, verspricht aber in gewissen Beiträgen interessante Einzelaspekte aufzuzeigen, die weniger bekannt sein sollten. Etwa in „Ahawah – Kinder der Auguststraße„, in dem es um die Mädchenschule geht, die seit ein paar Jahren zum neuen Galerienstandort Berlins umfunktioniert wurde. Weiter zeigt das Festival eine Reihe von dokumentarischen Portraits historischer und lebender jüdischer Persönlichkeiten aus der Musikszene („In Silence„, „Lionel Bart: Reviewing the Situation„) und besonders bemerkenswert aus dem Gastronomiebereich. Ob Bäcker („Dough„), Restaurantbesitzer („Deli Man„), Hotdog-Verkäufer („Famous Nathan„) oder Koch („Jerusalem on a Plate„), die Protagonisten erzählen alle von der kulturellen Bedeutung des Essens und wie es hilft, soziale Grenzen zu überschreiten.

Teresa Vena

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