24. Internationales Filmfestival ContraVision mit historischen Ergebnis

Ein historisches Abstimmungsergebnis



Eine vollkommen andere Richtung schlägt der futuristische Science Fiction Film „Juliet“ auf dem dritten Platz der ContraVision Awards ein. In steril gestalteten Bildern im Stil einer Werbekampagne schildert der Regisseur Marc-Henri Boulier die Einführung des Robotermodells JULIET1 durch die SEED Company. Dieser gleicht von seinem Äußeren her einer schönen Frau und ist für den sexuellen Lustgewinn und die Tätigkeiten im Haushalt gestaltet. Die Weiterentwicklung der JULIET-Serie birgt jedoch Probleme in sich. Denn die Menschen müssen neben diesen artifiziellen Wesen versuchen, ihren eigenen Platz zu finden.

Eine Reflektion über das Filmmedium stellt der Gewinner des Jurypreises der Contra Medienwerkstatt „Voor Film“ von Douwe Dijkstra dar. In der niederländischen Dokumentation kommen keine Filmemacher oder Akademiker zu Wort, sondern das ganz normale Filmpublikum, welches seine persönlichen Eindrücke schildert. Kombiniert werden die Interviewausschnitte mit verschiedenen visuellen Animationstechniken. Wir hören, warum einige Zuschauer es vermeiden wollen, in öffentlichen Kinos zu weinen, wie Blinde oder Gehörlose den Gang ins Kino wahrnehmen oder warum einige sich den Abspann prinzipiell bis ganz zum Ende anschauen und andere nicht. Untermalt wird dieser Bewusstseinsstrom von einem vielseitigen Bilderkaleidoskop, welches die geschilderten Eindrücke treffen untermalt.

Mit dem Motto „Visionen Contra die totale Television“ konnte das Filmfestival ContraVision auch in diesem Jahr das Publikum von den heimischen Bildschirmen ins Kino Central locken und mit einem umfassenden Programm begeistern.

Henning Koch

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