Filmfest Eberswalde 2016: Provinziale im Paul-Wunderlich-Haus
13. Filmfest Eberswalde: Auf in die Provinz
Eröffnen wird das Filmfest am Samstag, den 1. Oktober, der Dokumentarfilm „Hosci“ des weißrussischen Regisseurs Andrei Kutsila. Alyaksei Shchadrou musste einst als Rettungssanitäter miterleben, wie obdachlose, nicht krankenversicherte Patienten aus dem Rettungswagen geworfen wurden. Tief beeindruckt von Mutter Teresa und deren Nächstenliebe und Barmherzigkeit betreibt der junge Mann nun in einem weißrussischen Dorf eine Notherberge für Arme, denen er nicht nur Essen, Kleidung und einen Schlafplatz bietet, sondern auch Papiere besorgt, damit sie wieder in die Gesellschaft zurückkehren können. Die weißrussischen Behörden bekämpfen seine Tätigkeit wegen Illegalität, doch Alyaksei gibt nicht auf. Eine Pilgerreise nach Italien führt Alyaksei an die Quelle seines Glaubens, den er in seinem kleinen Dorf gegen alle Widerstände auch weiterhin in die Tat umsetzt.
„Làng Violon„, der Diplomfilm der vietnamesischen Regisseurin Diem Ly Vu von der Filmuniversität Babelsberg, wird den Wettbewerb in der Kategorie „Dokumentarfilm kurz“ eröffnen und die Zuschauer auf eine Reise in den ländlichen Nordosten von Vietnam mitnehmen. Dort leben Bauern, die neben ihrer harten Arbeit auf dem Feld jede freie Minute ihrer Leidenschaft, der Musik, widmen. Bereits vor über 60 Jahren gründeten ihre Väter ein Orchester und gaben die Leidenschaft für die Musik und insbesondere für den Klang der Violine an ihre Söhne weiter. Trotz des Krieges und der harten Lebensumstände gehört klassische Musik für die Bauern bis heute genauso in ihre ländliche Umgebung wie Viehzucht und Ackerbau.