1. Mai, Tag der Arbeit: Film- & Serien-Empfehlungen der BFF-Redaktion


Tag der Arbeit © Flickr, User: Zeitfixierer

Hoch lebe das Rädchen im Getriebe

Gerechtigkeit geht vor, auch in Corona-Zeiten: Trotz Pandemie haben bundesweit viele Organisator*innen zu Demonstrationen am 1. Mai aufgerufen und sie rechnen mit mehreren tausende Teilnehmer*innen. Zentraler Kern des 1. Mai bleiben die Forderungen nach guter Arbeit und besseren Löhnen – wie es gute Tradition hat, schließlich geht er historisch auf die Massenstreiks und Proteste zur Einführung des Acht-Stunden-Tags in den 1880ern zurück. Doch neben dem Volksfestcharakter, der sich für viele eben auch mit dem Tag der Arbeit verbindet, ist der 1. Mai auch ein Ventil für aktuelle Diskurse und Unzufriedenheiten: In Berlin möchte die Migrantifa bei der „revolutionären 1. Mai“-Demo beispielsweise „die Bedürfnisse und Kämpfe der migrantischen Communities von Kreuzberg und Neukölln“ in den Vordergrund stellen, die zu oft unter den Tisch fallen, außerdem sorgt der gekippte Mietendeckel für Unmut. Nicht umsonst verstehen viele den Tag der Arbeit inzwischen als Tag der Gerechtigkeit, Solidarität und Gleichheit.

Auch bei berliner-filmfestivals.de haben wir über den 1. Mai nachgedacht und für alle phyisch, online oder Gar-nicht-Protestierenden ein paar Film- und Serienempfehlungen zusammen gestellt, die das Thema Arbeit unter bestimmten Aspekten wie zum Beispiel Kapitalismus, Solidarität, Identität und Rassismus beleuchten. Antifaschistische Straßenkämpfe mit der Polizei, die man ja gemeinhin auch mit dem 1. Mai assoziert, befinden sich eher nicht darunter. Stattdessen gibt es aber mit Charles Chaplins MODERN TIMES von 1936 den Klassiker in Sachen Kapitalismuskritik schlechthin sowie mit Kleber Mendonça Filhos BACURAU ein aktuelles Sci-Fi-Mystery-Drama von 2019, das das Zusammenspiel von Rasse und Klasse in den Blick nimmt. England ist gleich mit drei Filmen vertreten, allesamt Komödien, die den Niedergang des Industriezeitalters in Großbritannien zum Thema haben, zum Beispiel Matthew Warchus‘ PRIDE. Die Empfehlungen beginnen hier in Deutschland mit SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES und erstrecken sich bis nach Südkorea zur Serie MISAENG.

Marie Ketzscher

Hier kommen unsere Empfehlungen:

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