1. Mai, Tag der Arbeit: Film- & Serien-Empfehlungen der BFF-Redaktion


MODERN TIMES

Darum geht es:
In einer Fabrik steht ein Mann am Fließband und muss mit einem Schraubenschlüssel in jeder Hand Schrauben festmachen, das Band läuft schnell, es bleibt keine Zeit zum Verschnaufen. Dem Druck hält der Mann nur kurze Zeit aus, dann dreht er durch und wird mit einem Nervenzusammenbruch eingeliefert. Doch seine Freiheit währt nur kurze Zeit: Wegen eines Missverständnisses kommt er ins Gefängnis. Fälschlicherweise wird er als Anführer einer Demonstrantenschar gehalten. Mit einem Empfehlungsschreiben findet er aber bald wieder Arbeit, doch im Gefängnis gefiel es ihm besser, denn da musst er sich Verpflegung und Unterkunft nicht hart erarbeiten.

Was du zum Film wissen musst:
Charles Chaplins Fortschritts- und Arbeitsweltsatire (1936) könnte vielleicht zu den frühesten kritischen Filmkommentare zum Thema angesehen werden. Der Film macht sich über die Fließbandarbeit lustig und bietet trotz Überspitzung einen relevanten Kommentar zu Arbeitsbedingungen in der Industrie. Gleich mehrfach hat der Film Szenen geschaffen, die Kultstatus genießen: Man denke an das Experiment mit der Fütterungsmaschine, der Reise ins Zahnradsystem oder das Missverständnis mit der Gewerkschaftsdemos. Es ist die Zeit der frühen Industrialisierung, die gesellschaftliche Strukturen massiv geprägt hat, die Chaplin in MODERN TIMES thematisiert. Er hinterfragt die Nebenwirkungen des sogenannten Fortschritts und, wenn er auch in eine romantisch-verklärte Ebene verfällt, ergreift er Partei für die sozial Schwächeren. Der Film funktioniert noch weitgehend mit der Komik des Stummfilms, auch wenn Chaplin verschiedene Tonelemente einfügt. Der Schluss, bei dem Chaplin anfängt zu singen, gilt als Übergang des Autors in den Tonfilm. – TV

Im Streaming unter anderem bei YouTube, Amazon, GooglePlay.

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