20. JFFB: „Wakolda“ von Lucía Puenzo


"Wakolda" von Lucía Puenzo feierte seine Premiere beim Filmfestival von Cannes. Foto: Jüdisches Filmfest Berlin & Potsdam

„Wakolda“ von Lucía Puenzo feierte seine Premiere beim Filmfestival von Cannes. Foto: Jüdisches Filmfest Berlin & Potsdam

Gleichgemachte Geschöpfe

Die zwölfjährige Lilith ist zwar kleiner als andere Kinder in ihrem Alter, aber nicht weniger neugierig: Als ein deutscher Mitfahrer mit ernstem Gesichtsausdruck sich der Familie auf ihrer Autofahrt durch Patagonien anschließt, freunden die beiden sich an. Wenig später wird der Deutsche der erste Gast im neu eröffneten Hotel der Familie, Mutter Eva ist mit Zwillingen schwanger und Vater Enzo verdient sein Geld als Puppenmacher.

Nach und nach mischt sich der schweigsame Fremde, der sich selbst als Genforscher und Arzt vorstellt, in die Belange der Familie ein, spritzt Lilith Wachstumshormone und gibt Mutter Eva Vitamine und Eisen für ihre ungeborenen Zwillinge. Was die Familie nicht weiß: Ihr Gast ist kein anderer als der vom Mossad gesuchte KZ-Arzt Josef Mengele, der sich in Patagonien versteckt hält.

Zwar schafft es Mengele, das Leben der Zwillinge nach der verfrühten Geburt mittels eines Sauerstoffzeltes zu retten, ob Lilith die selbsterfundene Hormontherapie unbeschadet überstehen wird, bleibt allerdings unklar. Immer wieder wird sie von heftigen Fieberschüben und Wachstumsschmerzen geplagt. Als eine Agentin dem Arzt auf die Schliche kommt und die israelische Geheimpolizei das Haus der Familie stürmt, entkommt der „Engel des Todes“, wie er oft genannt wurde, in letzter Minute.

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