„Avanti Popolo“ von Rafi Bukaee


Die restaurarierte Version von "Avanti popolo" feierte bei der Berlinale Premiere. Das JFFB zeigt das bahnbrechende Werk im Sommer 2017. (c) JFFB

Die restaurarierte Version von „Avanti popolo“ feierte bei der Berlinale Premiere. Das JFFB zeigt das bahnbrechende Werk im Sommer 2017. (c) JFFB

Freundschaft in Zeiten des Krieges

Nachdem der israelische Filmklassiker „Avanti Popolo“ von 1986 bei der diesjährigen Berlinale in der neu digital restaurierten Fassung seine internationale Premiere feierte, kommt er als Teil des Jüdischen Filmfestivals Berlin & Brandenburg erneut in die Berliner Kinos. Das tragisch-komische Meisterwerk beeindruckt als politische und soziale Parabel, weswegen es eine zeitlose Gültigkeit entwickelt und die Absurdität des Krieges mit Nachdruck vor Augen führt.

Schauplatz ist die Sinai-Wüste im Jahr 1967, der so genannte Sechstagekrieg endet und zwei ägyptische Soldaten machen sich auf den Weg nach Hause Richtung Suez-Kanal. Sie müssen dafür die Wüste durchqueren, ihre Waffen haben sie abgelegt und Vorräte haben sie auch keine mehr. Von starkem Durst geplagt, durchsuchen sie einen liegengebliebenen Jeep, der ihnen im ersten Moment wie eine Fata Morgana vorkommt. Genauso wie der darin aufrecht sitzende Blauhelm-Soldat, der aber tot ist. Im Wagen finden sie einen Whiskey-Vorrat und zum ersten Mal in ihrem Leben trinken die beiden Alkohol. Vollkommen betrunken werden sie von einem englischen Sensationsreporter und seinen israelischen Begleitern angetroffen, die sie in den nächsten Ort mitnehmen wollen. Doch nachdem einer von ihnen im Wagen erbricht, werden sie rausgeschmissen.

Die beiden stoßen auf eine Gruppe israelischer Soldaten, die patrouillieren und von ihrem Stützposten den Befehl erhalten, die beiden Araber auf keinen Fall als Kriegsgefangene aufzunehmen. Die Versuche der Israelis die beiden zu verjagen, schlagen fehl und so ziehen die Männer zusammen los. Sie verbringen eine gemeinsame Nacht am Lagerfeuer, unterhalten sich vielmehr mit Gesten als mit Worten, da keiner so richtig die Sprache des anderen beherrscht, und stellen aber dennoch fest, dass sie eindeutige Gemeinsamkeiten haben.

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