„Auferstehung“ („Inkarnacija“) von Filip Kovačević



Auferstehung“ funktioniert in erster Linie als rasanter Spannungsfilm. Die Sequenzen sind hart geschnitten und dem Zuschauer werden visuelle und akustische Schläge versetzt. Er glaubt sich in einem Videospiel, in dem er selber, wie der Protagonist, durch die Straßen gejagt wird. Die entwickelte Zeitschlaufe könnte einerseits als eine Aneinanderreihung von Träumen interpretiert werden, andererseits als philosophische Parabel über das menschliche Dasein. Gefangen in einem Hamsterrad begehen wir immer wieder die gleichen Fehler, töten und versuchen ein Leben lang, Erklärungen für unser Verhalten zu finden.

Die Figur im Film leidet an den Taten aus seiner Vergangenheit und glaubt, indem er sich das Gedächtnis nehmen lässt, unschuldig sterben zu können. Doch seine Schuld holt ihn ein. Der junge Regisseur Filip Kovačević, Jahrgang 1989, nutzt seinen Protagonisten als Projektionsfläche für seine eigenen inneren Kämpfe, in denen es darum geht, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und dadurch erwachsen zu werden. Gekonnt überträgt sich diese Gedankenspirale in die visuelle Ebene, weswegen man dem Film einzelne Unsicherheiten in Schauspiel und Maske verzeiht.

Teresa Vena

Auferstehung“ („Inkarnacija„), Regie: Filip Kovačević, Darsteller: Stojan Đorđević, Dejan Cicmilović, Tihomir Stanić, Dača Vidosavljević, Sten Zendor, Vidan Dojčinović, Lazar Đukić, Žarko Stepanov

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