„Dirty Cops: War on Everyone“ von John Michael McDonagh


Bob (Michael Peña) und Terry (Alexander Skarsgård) in "War on Everyone". © Reprisal Films / Bankside Films

Bob (Michael Peña) und Terry (Alexander Skarsgård) in „War on Everyone“. © Reprisal Films / Bankside Films

Arschlöcher mit Herz

Bäm Bäm. Zwei knallharte Cops bahnen sich mit quietschenden Reifen und geladenen Waffen ihren Weg durch New Mexico. Die Anzüge sitzen, die Sprüche auch. Da wird nicht lange gefackelt, sondern einfach geschossen. Dass die beiden Polizisten Bob (Michael Peña) und Terry (Alexander Skarsgård) Gesetz und Ordnung herzlich wenig interessiert, wird sofort klar. Mit nötiger Härte und einer gehörigen Portion trockenen Humors zeigen sie den Kleinkriminellen, wer Hahn im Korb ist. Ihr Gesetzt gilt. Korruption und Erpressung sind das Tagesgeschäft. Vorher noch kurz das beste Kokain der Stadt schnüffeln, damit das Selbstbewusstsein auf ein angemessenes Level steigt.

Ein Überfall kommt da gerade recht, um die Haushaltskasse aufzumöbeln. Die zwei bestechlichen Bullen wollen sich die Beute der Verbrecher unter die Nägel reißen. Doch sie haben die Rechnung nicht mit dem Drahtzieher der räuberischen Aktion gemacht: Ein englischer Lord (Theo James), der dem Pferderennen, Frauen, Männern und Crystal Meth verfallen ist. Selbst die beiden Buddy-Cops hätten nicht damit gerechnet, auf einen Widersacher zu treffen, der noch skrupelloser ist, als sie selbst.

Die wohl größte Waffe der beiden Cops ist ihr Status, ihre Souveränität. Gut gekleidet, selbstbewusstes Auftreten und immer einen passenden Spruch auf den Lippen machen sie klar, dass sich keiner mit ihnen anzulegen hat. Ihnen ist bewusst, dass der ganze Sumpf aus Drogen und Kriminalität nur mit Humor zu überstehen ist. Im Gegensatz zu gängigen Action- und Gangsterfilmen wird die Gewalt nicht in Coolness glorifiziert, sondern gekonnt der Lächerlichkeit preisgegeben. Immer wieder bröckelt die Fassade der Übermächtigkeit: Gelbe Zähne, gebückte Haltung oder Muskelkrämpfe bei einer Verfolgungsjagd. Besonders eindringlich wird dies, wenn der englische Lord halbnackt in einer beindruckenden Plansequenz durch sein Anwesen stolziert, um einen Spitzel zu töten, und man dabei konstant die blauen Flecken der Meth-Injektionen auf seinem Bauch präsentiert bekommt.

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