66. Berlinale: „Weekends“ von Dong-ha Lee


"Weekends" zeigt die offene Doskriminierung, die Homosexuelle in Korea erfahren. Foto: Berlinale

„Weekends“ zeigt die offene Diskriminierung, die Homosexuelle in Korea erfahren. Foto: Berlinale

Singen gegen Diskriminierung

‚G-Voice‘ steht für „Gay-Voice“, also in etwa „Stimme der Homosexuellen“ und ist der Name eines koreanischen Männerchors, dessen Mitglieder, selbstredend, homosexuell sind. Seit über 12 Jahren existiert die Gruppe. Die Proben finden jedes Wochenende in Seoul statt. Regelmäßig tritt der Chor an verschiedenen Orten des Landes auf.

Die Mitglieder gehen unter der Woche festen Berufen nach, kaum einer hat einen musikalischen Hintergrund. Doch dank des Engagements des Chorleiters, eines Musikproduzents, avancierte ‚G-Voice‘ über die Jahre zu einem beachtlichen Niveau. Die Texte für die selbstkomponierten Lieder stammen entweder direkt aus der Feder des Leiters oder der einzelnen Mitglieder. Immer beruhen sie auf persönlichen Erfahrungen.

Geht man die Texte durch, kommt man im Großen und Ganzen zum Schluss, dass die jungen Männer von den gleichen Problemen, Ängsten und Sehnsüchten sprechen, wie sie alle Liebenden kennen. Doch wie alle anderen dürfen sich die gleichgeschlechtlichen Paare in Korea nicht verhalten. Sie werden von Gesellschaft und Staat offen diskriminiert. Ihre ‚Neigungen‘ gelten als pervers: Von ihnen gehe, wie es gerade Menschen mit christlichem Hintergrund glauben, eine Gefahr für die Sozialordnung und Tradition aus.

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