66. Berlinale: „Weekends“ von Dong-ha Lee


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Bei einem öffentlichen Konzert des Chores anlässlich einer gleichgeschlechtlichen Hochzeit schreitet ein Mann mittleren Alters zur Bühne und bewirft die Sänger mit Fäkalien. Während einer friedlichen Parade, der Korea Gay Pride, rufen ihnen Passanten feindliche Parolen zu, unter anderem lauthals „Stirbt! Stirbt!“. Auf Druck der Gesellschaft scheint der Gesetzgeber bisher in Korea die Diskriminierung Homosexueller und anderer sexueller Minderheiten ‚aussitzen‘ zu wollen. Eindeutig erscheint es, dass der Weg Richtung mehr Akzeptanz noch weit sein wird. Denn selbst von ihren Eltern können, wie es die Mitglieder von ‚G-Voice‘ eindrücklich beschreiben, Homosexuelle kaum auf Verständnis zählen.

Dong-ha Lees Einblick in diese marginalisierte Gruppe berührt und regt zum Nachdenken an. Wie es bei koreanischen Dokumentarfilmen immer wieder festgestellt werden kann, besitzt auch „Weekends“ gewisse Längen und bleibt dem Prinzip „Einprägung durch Wiederholung“ treu, was den Film in seiner Schlüssigkeit ein wenig schwächt. Trotz der Härte des Beschriebenen hat der Film auch eine leichtfüßige, humorvolle Seite, wenn er beispielsweise Sequenzen aus den Musikvideos des Chores aufnimmt – gerne möchte man sich als Zuschauer in diese schillernde Partywelt zurückziehen können.

Teresa Vena

Weekends„, Regie: Dong-ha Lee

Termine bei der 66. Berlinale, Sektion Panorama Dokumente:
Mi 17.02. 20:00 CineStar 7
Do 18.02. 14:30 CineStar 7

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