„Another way“ von Chang-ho Cho


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Schauplatz der Handlung ist das winterliche Seoul mit einem eingefrorenen Han-Fluss, der eine schauerliche Ruhe über die Stadt und den Film legt. Die Eisfläche hat eine wichtige ästhetische und dramaturgische Funktion inne. Die Figuren spielen mit der Gefahr, die von ihr ausgeht und sie fungiert als Symbol für die prekäre und unsichere Lage und Gemütsverfassung, in der sich die Protagonisten befinden. Sie spielt für den Verlauf der Geschichte eine wesentliche Rolle.

Der koreanische Regisseur Chang-ho Cho greift in „Another way“ ein Thema auf, das in seinem Land sehr virulent ist. Selbstmord sei sowohl unter sehr jungen Menschen, die unter einem enormen schulischen Druck stehen, als auch in der älteren Generation, die wegen der mangelhaften Sozialstuktur in eine Altersarmut zu schlittern droht, ein verbreitetes Phänomen. Ihm geht es aber vor allem darum aufzuzeigen, dass die Gründe, die zu einem solchen Schritt führen können, meist kaum rational festgelegt werden können. Dies spiegelt sich in der männlichen Figur seines Films wider. Sensibel vermittelt Cho die große Traurigkeit, die den Figuren anhaftet und bringt gleichzeitig Hoffnung in die Erzählung hinein, ohne zu einem konventionellen, versöhnlichen Ende zu greifen. „Denkt man über das Leben nach, muss man auch über den Tod nachdenken.“

Teresa Vena

Another way„, Regie: Chang-ho Cho, Darsteller: Jae-Wook Kim, Seo Ye-Ji

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