„Another way“ von Chang-ho Cho
Bis das Eis bricht
Als „schwarzer Vogel“ meldet sich ein junger Mann auf einer Internetplattform, die dazu dienen soll, Gleichgesinnte zu finden – Menschen, die Selbstmord begehen wollen. Die Resonanz ist eher mäßig, eine einzige junge Frau, die sich „weißer Vogel“ nennt, sucht den Kontakt. Die beiden verabreden sich in wenigen Sätzen dazu, den gefassten Plan gemeinsam auszuführen. Zeit und Ort stehen also fest. In der Zwischenzeit geht aber alles seinen gewohnten Gang. Soo-wan hat einen kranken Vater, dessen Pflegekosten er übernimmt, er arbeitet als Polizist und gerät unerwartet unter Korruptionsverdacht. Zudem hat er sich vor Kurzem von seiner Freundin getrennt.
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Jeong-won lebt mit ihrem Vater und ihrer bettlägerigen Mutter zusammen. Sie arbeitet in der Firma des Vaters als eine Art Hostess und Animationsdame. Niemand weiß, dass sie ihr Vater Nacht für Nacht in ihrem Bett aufsucht. Eine enge Beziehung zu einer Freundin oder zu einem anderen Menschen, dem sie sich anvertrauen könnte, hat sie nicht. Liebevoll kümmert sie sich um ihre kranke Mutter und begehrt nie auf.
Als Treffpunkt für den geplanten Selbstmord legen die beiden einen touristischen Vorort Seouls fest, an dem sie sicher sein können, das in der winterlichen Jahreszeit wenig Menschen anwesend sein werden. Am verabredeten Tag drohen sie sich zu verpassen, obwohl beide schon seit geraumer Zeit vor Ort verweilen.