„Der Kreis“ von Stefan Haupt


"Der Kreis" aus der Schweiz heimste Teddy Award und den Publikumspreis im Berlinale Panorama ein. © Aliocha Merker

„Der Kreis“ aus der Schweiz heimste Teddy Award und den Publikumspreis im Berlinale Panorama ein. Foto: Aliocha Merker

Die Liebe von Ernst Ostertag und Röbi Rapp

Die Doku-Fiction „Der Kreis“ erzählt von dem gleichnamigen, 1932 gegründeten Schweizer Verband. Als einzige Schwulenorganisation überlebte dieser die Nazizeit und entwickelte sich in den 50er Jahren zu einem international beachteten Untergrund-Club, mit einer eigenen Zeitschrift und legendären Maskenbällen. Der Film erzählt außerdem von der Liebe der beiden „Kreis“-Mitglieder Röbi Rapp und Ernst Ostertag. Ostertag, Lehrer an einer Schweizer Mädchenschule, tritt Mitte der 50er dem „Kreis“ bei. Hals über Kopf verliebt er sich dort in den gefeierten Travestie-Künstler Rapp. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Liebe, die trotz aller äußeren Umstände besteht.

Da ist zum einen die Tatsache, dass Ostertag sein Schwulsein unbedingt geheim halten will, sowohl vor seiner konservativen Familie, als auch vor seinen Kollegen. Denn das Risiko ist hoch, dass der junge Lehrer seinen Job verliert. Zwar ist Homosexualität in der Schweiz im Gegensatz zu Deutschland zu dieser Zeit nicht strafbar, aber weit entfernt von gesellschaftlich akzeptiert. Eine Mordserie im „Schwulenmilieu“ erschüttert die Mitglieder des „Kreis“, fortan stehen sie unter besonderer Beobachtung und die Organisation droht unter den gewaltsamen Repressionen zu zerbrechen.

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