„Die Augen des Engels“ von Michael Winterbottom


Daniel Brühl spielt den Journalisten Thomas in "Die Augen des Engels". Hier mit  Cara Delevingne (als Melanie).  © 2014 Concorde Filmverleih GmbH

Daniel Brühl spielt den Journalisten Thomas in „Die Augen des Engels“. Hier mit Cara Delevingne (als Melanie). © 2014 Concorde Filmverleih GmbH

Marginale Medienschelte

Basierend auf dem Roman „Angel Face“ von Barbie Latza Nadeau, der sich mit dem Mordfall Amanda Knox beschäftigt, drehte der englische Regisseur Michael Winterbottom einen psychologisierenden Thriller mit Daniel Brühl in der Hauptrolle.

Der junge Filmemacher Thomas Lang (Daniel Brühl) befindet sich in einer Lebenskrise, nachdem er sich von seiner Partnerin getrennt hat und nicht mehr mit seiner Tochter zusammenleben darf. Er reist nach Siena, weil dort der Prozess an den vermeintlichen Mördern einer Studentin in die entscheidende Phase kommt. Eine englische Austauschschülerin ist brutal niedergestochen worden, und ihre Mitbewohnerin und deren Freund werden der Tat verdächtigt. Der Fall bekommt durch seine mediale Ausbeutung internationale Aufmerksamkeit und liefert Journalisten reichlich Material für Spekulationen und reißerische Artikel.

Thomas hält sich anfänglich an die Sichtweisen einer Journalistin (Kate Beckinsale), der er auch auf privater Ebene immer näher kommt. Schnell merkt er, dass der Fall voller Widersprüche steckt und ihn zunehmend in eine Spirale aus Konspiration, Angst und Selbstzweifel zieht, die eine Schreibblockade mit sich bringt. Den vom Mordprozess inspirierten Film möchte er nicht auf konventionelle Art beschreiben und besonders nicht den Stigmatisierungen der Protagonisten, wie sie die Presse betreibt, verfallen. Vielmehr sinniert er über die Bedeutung der Tat und allgemeiner über den Tod. Bald verfällt er in eine depressive, selbstzerstörerische Stimmung, nimmt Drogen und leidet an Verfolgungswahn.

Hier einige Eindrücke vom Film …

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