„Fahrenheit 11/9“ von Michael Moore



Aber: In den letzten Jahren sind mehr und mehr Menschen aufgewacht. Sie wehren sich gegen die schlechten Umstände. Lehrer streiken für eine bessere Bezahlung, Schüler protestieren gegen die Waffenlobby und natürlich spielt Flynt wieder eine große Rolle – auch wenn dieser Teil nicht ganz zum Rest des Filmes passen will. In Moores Heimatstadt wurde den Menschen Wasser aus dem nahegelegenen See abgedreht und ersetzt durch verseuchtes Wasser aus dem Fluss der Stadt, in den sämtliche Chemikalien geleitet werden. Die Bleiwerte sind viel zu hoch, der Bürgermeister lässt die Tests fälschen und kein geringerer als Obama macht auch noch Werbung für das verunreinigte Wasser.
Ja, auch unter Obama war die Welt keine heile. Aber zwei Dinge treten in den letzten Jahren verstärkt auf: Politiker und Medien schüren Ängste um ihre Politik durchzusetzen und Geld daraus zu ziehen und Menschen stehen auf und kämpfen gegen Ungerechtigkeiten, die ihnen widerfahren, an. Deshalb unterstützt Moore die, die kämpfen und mahnt uns Dinge richtig zu bewerten und zu hinterfragen.

Fahrenheit 11/9“ erzählt nichts, was die meisten nicht schon wussten. Außerdem fehlt dem Film der rote Faden, vieles ist wild durcheinander gewürfelt. Aber Moore bringt alles in einen Kontext. Manchmal sind die Bilder doch sehr plakativ, aber es funktioniert. Der Doku-Aktivist versteht sein Handwerk. Seine Bilder sind sehr klar und ungemein unterhaltsam.

Janine Seiler

Fahrenheit 11/9„, Regie: Michael Moore, Darsteller: Donald Trump, Michael Moore, u.a. Kinostart: 17. Januar 2019

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